Linz/Wien – Der Streit zwischen der Arbeiterkammer (AK) Oberösterreich und dem Werberat geht weiter. In einer Aussendung droht die AK Oberösterreich nun rechtliche Schritte gegen das Selbstkontrollorgan der Werbewirtschaft an. Der Werberat hatte einen Spot der AK verurteilt, in dem ein Unternehmer als skrupellos und geldgierig dargestellt wird. Das diskriminiere eine ganze Berufsgruppe, so der Werberat.

Arbeiterkammer Oberösterreich

Die AK erzürnt das Urteil, denn es stehe dem Werberat nicht zu. Abgesehen dass er in seinem Urteil "inhaltlich falsch" liege, sei er für Non-Profit-Organisationen gar nicht zuständig; der Werberat argumentiert, die AK sei eine Bundesbehörde, was diese "weit übers Ziel hinaus geschossen" findet. "Wir werden daher die Zuständigkeit des Werberates in dieser Frage juristisch prüfen lassen und weitere Schritte gegen diese Entscheidung setzen", kündigt AK-Direktor Josef Moser an.

Einen "Etappensieg" sieht die AK auch darin, dass der Werberat beim Vorwurf des Sexismus "zurückgerudert" sei. Tatsächlich gab der Ethiksenat des Werberats einem Einspruch der AK in diesem Punkt recht – die Szene, in der der Unternehmer einer schwangeren Mitarbeiterin einen Geldschein ins Dekolleté steckt, sei zwar ein sexistisches Gestaltungselement, aber nicht so intendiert.

Bezüglich der angedrohten rechtlichen Schritte könne man "nur abwarten, was die AK da jetzt macht", sagt Werberat-Präsident Michael Straberger. (red, 19.5.2017)