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Lehrgeld für Thiem.

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Gibt manchmal Tennisstunden: Djokovic.

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Rom – Der Siegeslauf von Dominic Thiem beim ATP-Masters-1000-Turnier in Rom ist am Samstagabend bitter zu Ende gegangen. Nach dem tollen Auftritt gegen Rafael Nadal am Vortag war der 23-jährige Niederösterreicher im Halbfinale gegen den Weltranglisten-2. Novak Djokovic völlig chancenlos. Während Thiem nie an seine Leistung anschließen konnte, bot der Serbe beim 6:1,6:0 eine überragende Performance.

Im Endspiel trifft der "Djoker" am Sonntag (nicht vor 16.00 Uhr/live Sky) auf den nächsten Herausforderer der jungen Generation, den erst 20-jährigen Deutschen Alexander Zverev. Djokovic ist in dieser Form freilich haushoher Favorit auf seinen fünften Rom-Titel bzw. den 31. auf Masters-1000-Niveau. Der Serbe bleibt damit auch nach dem fünften Duell mit dem Österreicher der einzige der Top Five, den Thiem noch nicht geschlagen hat.

Thiem war nach der glatten Niederlage nicht so frustriert wie man das vielleicht als Außenstehender erwartet hätte. "Ich habe schon gegen (Sam) Querrey am Ende gemerkt, dass ich schon ein bisserl an den Reserven bin. Eigentlich hätte ich das, was heute passiert ist, eher gestern schon erwartet", gestand der Niederösterreicher.

"Der Tank war leer"

Die Leistung gegen Nadal habe ihn "extrem überrascht, weil ich mich den ganzen Tag nicht so frisch gefühlt habe, genauso nicht heute". Gegen Nadal habe er es irgendwie noch über die Runden gebracht. "Aber heute war der Tank endgültig leer."

Auf seine Vorfreude auf die French Open und auch sein Selbstvertrauen hat das 1:6,0:6 vom Samstag keine Auswirkungen, erklärte Thiem. "Das Match hat überhaupt keinen Einfluss darauf, dass ich mit einem Supergefühl nach Hause und dann nach Paris fahre. Ich fühle mich richtig gut, auch wie ich Tennis spiele. Nur so wie der Körper müde wird, wird halt auch irgendwann der Geist müde nach einer langen Zeit." Zudem sei es das erste Mal gewesen, dass er bei so großen ATP-Turnieren zweimal in Folge so weit gekommen sei. "Deshalb ist das für mich kein Weltuntergang."

Zu wenig Gegenwehr

Djokovic sei auf den Platz gekommen und voll da gewesen. "Er hat heute natürlich sehr gut gespielt, aber man muss auch sagen, dass ich weit unter meiner Normalform war und ich viel zu wenig Gegenwehr geleistet habe", konstatierte der Weltranglisten-Siebente aus Lichtenwörth. Thiem möchte nun zwei Tage Dinge abseits des Tennis tun, und dann voraussichtlich am Donnerstag nach Paris fliegen.

Aussagen, wonach sich sein Schützling eine derartige Klatsche auch spielerisch nicht verdient habe, ließ Coach Günter Bresnik nicht gelten. "Verdienen oder nicht verdienen: Wenn du schlecht spielst und der andere gut spielt, dann kriegst du richtig eine auf den Deckel in der Liga. Die legen darauf wert, dass die Hackordnung da eingehalten wird", meinte der Niederösterreicher gegenüber der APA.

Thiem wird übrigens nun nicht direkt nach Paris weiterfliegen, da er am Montag Werbeaufnahmen für seinen neuen Sponsor Bank Austria macht. "Wir fliegen wahrscheinlich am Donnerstag nach Paris", so Bresnik. (APA, 20.5.2017)