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Enes Kanter von den Oklahoma City Thunder gilt in der Türkei als Staatsfeind und wurde von seiner Familie verstoßen.

Foto: AP/Mone

Bukarest – Dem türkischen Basketballer Enes Kanter ist die Einreise nach Rumänien verweigert worden, nachdem sein türkischer Reisepass annulliert worden war. Laut der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu wollte Kanter Veranstaltungen besuchen, die in Verbindung zur Bewegung des Predigers Fethullah Gülen stehen, die die türkische Führung für den Putschversuch vom Juli 2016 verantwortlich macht.

In einem Twitter-Video, das der bekennende Gülen-Anhänger im Flughafen von Bukarest aufnahm, berichtete der 25-Jährige, dass er seit Stunden von zwei Polizisten festgehalten werde. Kanter bezeichnete seine "politischen Ansichten" als Grund für den Vorfall. Der Sprecher des rumänischen Zolls, Fabian Badila, sagte der Nachrichtenagentur AP wenig später, dass Kanter Rumänien verlassen habe und auf dem Weg zurück in die USA sei.

Enes Kanter nimmt sich kein Blatt vor den Mund.

Der NBA-Spieler von Oklahoma City Thunder stellte den türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan als Verantwortlichen dar und kritisierte ihn scharf: "Er ist ein schlechter, schlechter Mann. Er ist ein Diktator und er ist der Hitler unseres Jahrhunderts."

Kanter hatte Erdogan schon in der Vergangenheit immer wieder öffentlich kritisiert. In seiner Heimat ist er dadurch in Ungnade gefallen. Im vergangenen Sommer verstieß ihn sein Vater in einem öffentlichen Brief und forderte ihn auf, einen anderen Nachnamen anzunehmen. In die türkische Nationalmannschaft wird Kanter seit Jahren nicht mehr berufen. (APA, red, 21.5.2017)