Das FPÖ-Sujet erfreut die ÖVP und beleidigt das Salzburger Idiom.

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Salzburg – Wolfgang Mayer, Landesparteigeschäftsführer der Salzburger ÖVP und gewiefter Chefstratege der Partei, kann sein Grinsen kaum unterdrücken: "Wir hätten es nicht besser machen können", sagt Mayer zur aktuellen Plakatkampagne der Salzburger Freiheitlichen.

Mit der inhaltlichen Stoßrichtung Marlene Svazek oder Wilfried Haslauer kommuniziere die FPÖ genau das, was die ÖVP auch kommuniziert haben will: Wer nach den Landtagswahlen im Frühjahr 2018 den erfahrenen Haslauer als Landeshauptmann haben will und nicht eine unerfahrene 25-Jährige, der müsse Haslauer und die ÖVP eben auch wählen. Mayer: "Das ist genau unsere Richtung."

Dass die blaue Bundeszentrale für den Vorwahlkampf eine Strategie gewählt hat, mit der sie beim politischen Gegner Applaus erntet, ist freilich nur ein Teil der ziemlich patscherten Kampagne. Schwerer wiegt wohl, dass mit dem Plakat deutlich wird, wie sehr die Bundespartei die Salzburger FPÖ-Filiale dominiert. Über den völlig misslungenen Reim machen sich nämlich sogar gestandene FPÖ-Parteigenossen am Stammtisch lustig. Dieser könne nie und nimmer von einem Salzburger formuliert worden sein.

Heimatpartei scheitert am Salzburger Dialekt

Bei "Frau mit Power statt Haslauer" haben Generalsekretär Herbert Kickl und seine Reimeschmiede absolut danebengegriffen. Im Salzburgischen wird nämlich Haslauer auf der ersten Silbe betont und klingt eben nicht wie Vöslauer. Wer wissen will, wie die Salzburger betonen, sollte sich den Städtenamen Hallein anhören. Auch hier wird die erste Silbe betont, wer die zweite Silbe betont, outet sich ganz schnell als "nicht von da". (Thomas Neuhold, 22.5.2017)