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Alitalia ist schwer ins Trudeln geraten.

Foto: Reuters/Max Rossi

Rom – Die von der Regierung in Rom beauftragten Sonderverwalter der finanziell angeschlagenen Fluggesellschaft Alitalia arbeiten an einem Plan für Ausgabenkürzungen in Höhe von 200 Mio. Euro. Damit soll der Flugbetrieb der italienischen Airline aufrecht bleiben.

"Unser kurzfristiges Ziel ist die Kostensenkung, die Stabilisierung und dann die Steigerung des Umsatzes. Zugleich müssen wir die bestmögliche Lösung für den Verkauf der Alitalia finden. Die Interessenbekundungen müssen bis zum 5. Juni eintreffen", berichtete der Sonderverwalter Enrico Laghi im Interview mit der italienischen Tageszeitung "La Stampa" am Dienstag. Die Finanzgruppe Rothschild wird den Verkauf der finanziell ins Trudeln geratenen Fluggesellschaft als Berater begleiten.

Solide Lösung

Laghi hofft auf Interesse seitens europäischer oder nicht-europäischer Fluggesellschaften. "Wichtig ist es, eine solide und glaubwürdige Lösung zu finden, die Alitalia eine langfristige Perspektive sichern kann", so der Manager.

Laut der römischen Tageszeitung "Il Messaggero" hat die deutsche AUA-Mutter Lufthansa einen Berater beauftragt, Informationen über die Verkaufsprozesse zu sammeln. Auch drei Private-Equity-Fonds – TPG, Cerberus und Indigo Partners – hätten laut dem Blatt Interesse an Alitalia signalisiert. Bisher hatte die Lufthansa ein Interesse an Alitalia bestritten.

Interessenten können das gesamte Unternehmen oder Teile davon erwerben und Sanierungsvorschläge machen. Die Regierung hat eine Verstaatlichung des Traditionsunternehmens ausgeschlossen.

Die Sonderverwalter prüfen indes eine Klage gegen das Alitalia-Management, das die Airline in die Insolvenz geführt habe. "Sollten die Bedingungen für eine Klage wegen schlechter Unternehmensführung vorhanden sein, werden wir handeln", so Laghi. (APA, 23.5.2017)