Wien – Dass sich das ORF-Bauprojekt am Küniglberg in Wien-Hietzing womöglich um Jahre verzögert, sei nicht die Schuld des Bezirks. Die Hietzinger Bezirksvorsteherin Silke Kobald (ÖVP) wehrte sich am Mittwoch gegen den Vorwurf der Blockade. "Jetzt für die finanzielle Malaise des ORF verantwortlich gemacht zu werden, zeigt schon von besonderer Chuzpe der ORF-Führung", erklärte Kobald in einer Aussendung.

"Richtig ist, dass die Bezirksvertretung mehr Pkw-Stellplätze und ein Verkehrskonzept für den Küniglberg gefordert hat. Zum Neubau selbst gab es keine Einsprüche", so Kobald. Die Bezirksvertretung habe, um die Fristenläufe für den ORF einzuhalten, im Oktober 2016 sogar eine Sondersitzung zur Flächenwidmung einberufen. "Dass die Entscheidung zur Flächenwidmung nun seit gut einem halben Jahr in den Untiefen des Rathauses dahindümpelt, ist bestimmt nicht dem Bezirk umzuhängen."

ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz hatte am Dienstag im Publikumsrat gesagt, dass sich das Standort-Projekt am Küniglberg "um Jahre verzögern könnte". Gründe seien vor allem die Blockadehaltung des Bezirks und der Anrainer. (APA, 24.5.2017)