Wien/Salzburg – Die Wiener Austria bekommt es am Donnerstag (16.30 Uhr/live ORF eins und Sky) in der Schlagerpaarung der vorletzten Fußball-Bundesliga-Runde mit Serienmeister Red Bull Salzburg zu tun. Dabei soll nach zehn Liga- bzw. zwölf Pflichtspielen, in denen es nur drei Remis gab, endlich der erste Sieg gegen die "Bullen" gelingen. "Jede Serie endet einmal", betonte Austria-Trainer Thorsten Fink am Mittwoch.

Während die Gäste aus der Mozartstadt im Happel-Stadion bereits für das Cup-Finale am 1. Juni in Klagenfurt gegen Rapid proben, geht es für die Austria noch um den Vizemeistertitel. "Die Mannschaft ist heiß, sie will unbedingt Zweiter werden", sagte Austria-Sportdirektor Franz Wohlfahrt. Vor allem im Hinblick auf den Einstieg in die Europa-League-Qualifikation ist dieser Rang "von Vorteil", wie Fink festhielt.

Ungeklärt

Denn sollten die Salzburger zum vierten Mal en suite das Double holen, steigt der Vizemeister erst in der dritten Quali-Runde (Spieltermine 27. Juli bzw. 3. August) ein. Bei einem Cup-Sieg von Rapid würde der Zweite bereits eine Runde früher (13. bzw. 20. Juli) international spielen. Und die erste Quali-Runde (29. Juni bzw. 6. Juli) würde der Austria nur im Falle von Platz drei und einem Cup-Sieg des grün-weißen Erzrivalen drohen.

Aufgrund dieser ungeklärten Frage ist der Trainingsauftakt für die kommende Saison – entweder 12. oder 19. Juni – noch nicht fixiert. Für die Spieler hätte Platz zwei in der Abschlusstabelle also auch eine zusätzliche Urlaubswoche zur Folge. Einziger verbliebener Konkurrent der Austria um den "Vize" ist Sturm Graz. Drei Punkte beträgt der Rückstand der Steirer vor den letzten beiden Runden.

Fink erwartet ein "schwieriges Spiel" gegen die Salzburger, die er in bisher acht Versuchen als Austria-Trainer noch nie besiegen konnte. Der Deutsche rechnet nämlich beim Gegner "mit der Mannschaft, die im Cup-Finale auflaufen wird", womit es zu einem Duell in Bestbesetzung der beiden "Liga-Torfabriken" kommen sollte. Salzburg hat 70 Treffer auf dem Konto, die Austria 64. Der Weg zum Erfolg über den Meister führt laut Fink aber über eine gute Leistung in der Defensive.

"Wir sind in der Abwehr zuletzt stabiler geworden, aber müssen defensiv noch besser arbeiten, dann haben wir gegen Salzburg eine Chance", erklärte der Austria-Trainer, der im Spiel nach vorne die Konterqualität seiner Mannschaft lobte. "Da sind wir sehr, sehr gefährlich."

Interessantes nächstes Jahr

Fink wagte aber auch schon einen Blick auf die kommende Saison. "Das wird ein sehr interessantes Jahr, weil der Zweite dann in die Champions-League-Quali einsteigt. Das ist ein Riesenziel von uns", betonte der 49-Jährige. Wohlfahrt beschäftigt sich bereits intensiv mit der Planung für die kommende Saison, bei der aufgrund des Stadionumbaus in Favoriten weiterhin aufs Budget geachtet werden muss. "Wir versuchen aber alles, was möglich ist, damit wir wieder eine Topmannschaft haben", versprach der 52-jährige Kärntner.

Vor dem letzten Heimspiel der Saison wird von der Austria ein Trio verabschiedet. Neben dem kroatischen Legionär Ognjen Vukojevic, dessen Vertrag im Sommer ausläuft, und dem serbischen Co-Trainer Nestor El Maestro, der als Chefcoach zu Spartak Trnava wechselt, ist auch Manuel Ortlechner dabei. Der mittlerweile 37-jährige Ex-Kapitän, der von 2009 bis 2015 218 Pflichtspiele für die Kampfmannschaft der Favoritner bestritt, spielte die jüngsten beiden Saisonen bei den Austria Amateuren in der Regionalliga Ost und beendet nun seine Karriere. Er bleibt dem Club aber in seiner Funktion als Schirmherr der Bildungsinitiative "Violafit" erhalten. (APA, 24.5.2017)