Washington – Die US-Notenbank Fed steuert auf eine weitere Zinserhöhung zu. Die meisten Ratsmitglieder hätten sich dafür ausgesprochen, dass eine weitere geldpolitischen Straffung "bald" erfolge, hieß es in dem am Mittwoch veröffentlichten Protokoll zur jüngsten Sitzung des geldpolitischen Ausschusses (FOMC) vom 2. bis 3. Mai.

Vor der letzten Zinserhöhung im März hatten die US-Währungshüter die Märkte ganz ähnlich auf den nächsten Zinsschritt vorbereitet. Damals hatte die Fed den Leitzins zum dritten Mal seit der Finanzkrise angehoben.

Anfang Mai hatte die Notenbank den Leitzins noch unverändert in der Spanne von 0,75 bis 1,00 Prozent gehalten.

Zuletzt wurden in den USA mehrfach enttäuschende Konjunkturdaten veröffentlicht. Volkswirte gehen aber davon aus, dass der Aufschwung in den USA weiter in stabilen Bahnen läuft. "Es gibt für die Fed keinen Grund, den Zinserhöhungspfad zu verlassen", sagte Expertin Viola Julien von der Landesbank Hessen-Thüringen.

Außerdem sprachen sich Fed-Mitglieder laut Protokoll erneut für einen Beginn der Rückführung der aufgeblähten Notenbankbilanz bis zum Ende des Jahres aus.

Die US-Notenbank hatte im Kampf gegen die Wirtschafts- und Finanzkrise Staatsanleihen und mit Hypotheken besicherte Wertpapiere im Volumen von mehr als 4 Billionen Dollar (mehr als 3,6 Billionen Euro) erworben. Dies hatte zu einem Anstieg der Bilanzsumme auf 4,5 Billionen US-Dollar geführt. Zinszahlungen und Tilgungen auf diese Papiere werden bisher stets reinvestiert, so dass das Volumen unverändert bleibt.

Unmittelbar nach der Veröffentlichung der Fed-Protokolle kurz nach 20 Uhr MESZ ist der Euro auf ein Tageshoch von 1,1216 Dollar gestiegen.

Den US-Notenbankern zufolge dürften die Konsumausgaben in den kommenden Monaten zulegen. (APA, 24.5.2017)