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In die Geschichtsbücher, in die niemand will.

Foto: AP/Josek

Paris – Schon nach der Auslosung ist es aus deutscher Sicht befürchtet worden: Die Weltranglisten-Erste Angelique Kerber musste sich am Sonntag gleich in der ersten Runde der French Open verabschieden. Die Russin Jekaterina Makarowa, Nummer 40 im WTA-Ranking, setzte sich in nur 82 Minuten sicher mit 6:2,6:2 durch und fügte der 29-jährigen Deutschen ein peinliches Aus zu.

Noch nie in der Profi-Ära hat sich bei den Damen in Paris gleich in der ersten Runde die topgesetzte Spielerin verabschieden müssen. Kerber, die 2016 mit starken Leistungen die Grand-Slam-Titel bei den Australian Open und den US Open erobert hatte, steckt schon das gesamte Jahr in einer Formkrise. Sie war ohne Saison-Titel nach Roland Garros gekommen.

In Melbourne war sie als Titelverteidigerin schon im Achtelfinale gescheitert, danach kam sie als Finalistin des kleinen WTA-Turniers in Monterrey dem Siegerscheck am nächsten.

Frankophobie

Zudem liegen Paris bzw. Sand Kerber nicht besonders. Dieses Major bleibt das einzige, bei dem die zweifache Major-Siegerin nicht im Endspiel gestanden ist. In nun elf Versuchen war das Viertelfinale 2012 ihr bestes Resultat. Kerber ist auch im Vorjahr gleich in der ersten Runde gescheitert, damals an der späteren Halbfinalistin Kiki Bertens (NED).

Kerber wird an dieser Niederlage wohl noch einige Zeit knabbern, denn die Art und Weise wie sie verlor, war einer Nummer eins der Welt nicht würdig. Die Diskussionen um diesen Status wird dies auch zurecht weiter befeuern. Kerber war zuletzt wegen der Schwangerschaft von Serena Williams ja wieder auf den Tennis-Thron geklettert. Diesen könnte sie nun bei speziellen Entwicklungen schon nach Paris abgeben: erreicht Karolina Pliskova zumindest das Endspiel oder gewinnt Simona Halep den Titel, dann ist die Regentschaft von Kerber vorerst vorüber.

Eine bittere Niederlage erlitt auch Kerbers Landsfrau Julia Görges: Nach 2:47 Stunden musste sie sich der US-Amerikanerin Madison Brengle mit 6:1,3:6,11:13 beugen. (APA, 28.5.2017)