Hart, aber herzlich ist das seit gestern gültige Fotografierverbot. Natürlich will man damit erreichen, dass mehr Touristen in die Gemeinde kommen, um sich selbst von der Schönheit der Landschaft zu überzeugen.

Foto: Gemeinde Bergün/Bravuogn

Eine ungewöhnliche Maßnahme hat die Schweizer Gemeinde Bergün (Kanton Graubünden) ergriffen: Seit gestern ist es bei Strafe verboten, Fotos zu machen. Dies soll vor allem verhindern, dass jene Menschen, die die Fotos der pittoresken Landschaft in sozialen Medien sehen, unglücklich werden, weil sie selbst gerade nicht in Bergün sein können. Schließlich sei dies eine wissenschaftlich erwiesene Tatsache, so die beschlussfassende Gemeindeversammlung.

"Die Gemeinde Bergün ist wunderschön. Wir möchten die Menschen nicht unglücklich machen und laden sie herzlich ein, Bergün selbst zu besuchen und zu erleben", sagt Peter Nicolay, Gemeindepräsident von Bergün/Bravuogn. Die Stimmberechtigten haben das neue Gesetz in der gestrigen Gemeindeversammlung mit 46 Ja- gegen 2 Nein-Stimmen eindeutig angenommen. "Ich freue mich sehr, dass den Einwohnern Bergüns das Glück aller Menschen am Herzen liegt. Das macht mich stolz", sagt Nicolay.

Die Gemeinde behält sich vor, bei Zuwiderhandeln ein Bußgeld Busse in Höhe von fünf – Franken (rund 4,6 Euro) zu erteilen. Das Bußgeld fließt vollumfänglich in den Alpenschutz, heißt es. Der Gemeindepräsident Peter Nicolay ruft alle Einwohner und Besucher von Bergün dazu auf, das herzliche Fotografierverbot zu respektieren und die einzigartige Landschaft Bergüns mit den eigenen Augen zu genießen. (red, 31.5.2017)