Halbzeit bei den Wiener Festwochen. Das Wetter hat sich auf sommerlich eingependelt, aber das ist nicht der Grund, warum der englische Live-Art-Künstler Jamal Harewood sein Eisbären-Solo The Privileged absagen musste. Der Künstler ist erkrankt, so die Pressestelle des Festivals. Die Termine im Performeum entfallen.

Dennoch herrscht dort, im charmanten alten Backsteinbauareal beim Hauptbahnhof, weiterhin reger Betrieb (immer von Donnerstag bis Sonntag). In die Halle 4 ist dort am Donnerstag der aus New York stammende Choreograf Niv Acosta mit seiner zwischen Kunstnebel, schwüler Hitze und Zimmerpalmen angesiedelten Performance Discotropic eingezogen (bis 3. 6.). Heiß geht es wenige Räume weiter im Hamam zu. Dort haben beim Gender Jihad muslimischer Feministinnen wie Amani Abuzahra aber nur Frauen und Femmes Zutritt (bis 4. 6.).

Was gibt es im Performeum noch zu erleben: Sterbende Pflanzen aller Art, auch Gemüse in diversen Vergärungsstufen, hängen über einem raumfüllenden Strohgelage in Daniel Lies Installation Death Center for the Living (noch bis 11. 6.) Und wer immer noch nicht weiß, wie Couper Decaler geht, der kann bei Die selbsternannte Aristokratie (bis 3. 6., Halle G) zuschauen und es dann am 3. 6. mit Gadoukou la Star und DJ Meko selbst probieren. (afze, 1.6.2017)