Wien – Mathematik bleibt in der Hitliste der am häufigsten beanspruchten Nachhilfefächer die Nummer eins: In zwei Dritteln der Nachhilfestunden wird für Mathe gelernt, gefolgt von Fremdsprachen und Deutsch.

Insgesamt nehmen 23 Prozent der Kinder Nachhilfe in Anspruch.
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Der Druck auf die Familienbudgets durch die Kosten von Nachhilfe beträgt 103 Millionen Euro jährlich. Die Anzahl der Schüler, die auf Unterstützung angewiesen sind, bleibt gleich hoch wie im Vorjahr, wie aus einer Studie der Arbeiterkammer (AK) hervorgeht.

Insgesamt nehmen 23 Prozent der Kinder Nachhilfe in Anspruch, wobei 14 Prozent bezahlte Nachhilfe und vier Prozent Gratisnachhilfe ausmachen. Kritisch dabei ist, dass die Kinder trotzdem noch zu Hause Lernhilfe benötigen: 62 Prozent der Kinder werden von den Eltern zusätzlich unterstützt. Dabei tut sich für Eltern mit Pflichtschulabschluss ein Problem auf, denn oft sind sie nicht in der Lage, ihren Kindern zu helfen. Daher sind sie besonders auf externe Hilfe angewiesen – die wiederum kostspielig ist. Diese Eltern würden aber meist über weniger Einkommen verfügen, erklärt AK-Präsident Rudi Kaske.

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Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, fordert die AK den Ausbau von verschränkten Ganztagsschulen mit mehr Förderunterricht, denn bisher gäbe es nur in Volksschulen genügend Fördermöglichkeiten. Die Ganztagsschule soll Unterricht und Freizeit vereinen, weiters wäre eine neue Schulfinanzierung nach Chancenindex wichtig. So sollen Schüler aus bildungsschwachen Familien intensiver gefördert werden.

Kaske wünscht sich ein einheitliches Schulsystem, das Chancengleichheit garantiert, da der Besuch einer Ganztagsschule derzeit mit Kosten verbunden sei. (au, 2.6.2017)