Jugendliche beim "Code+Design"-Camp in Köln, veranstaltet von den Gründern der Code University.

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Thomas Bachem (31) gründete einige Start-ups – und nun eine Uni.

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Damals, als er sich mit zwölf Jahren selbst das Programmieren beibrachte, sei es noch nicht trendy gewesen, sagt der heute 31-jährige Thomas Bachem. "Es gab keinen Mark Zuckerberg, der es salonfähiger gemacht hätte." Tatsächlich wandelte sich mit der Verbreitung des Internets das Image sogenannter Geeks grundlegend: Einige wurden ungeheuer reich, IT-Wissen gilt mittlerweile als cool. Dennoch gibt es noch zu wenige Spezialisten.

Das merkte auch Bachem, der selbst bereits einige Start-ups gründete – immer sei es ihm schwergefallen, Fachkräfte zu finden. Anlass für ihn, die Code University zu lancieren, die erste private Hochschule für Programmierer im deutschsprachigen Raum. Ab Oktober sollen dort 50 bis 100 Studierende ausgebildet werden. Selektiert wurden sie in einem aufwendigen, mehrstufigen Auswahlverfahren.

Geld kommt von bekannten Namen der Berliner Gründerszene, darunter Trivago-Gründer Rolf Schrömgens oder Frank Thelen aus der Start-up-Sendung Höhle der Löwen. Insgesamt fünf Millionen Euro haben sie bereitgestellt. "Das soll für die nächsten sieben Jahre reichen, dann wollen wir profitabel sein", sagt Bachem.

Studium später bezahlen

Der dreijährige Bachelor an der Code University kostet 27.000 Euro, zahlbar in monatlichen Raten von 747 Euro. Alternativ kann man kostenlos studieren und die ersten zehn Jahre nach Berufseinstieg 6,5 Prozent seines Einkommens abgeben. Neun von zehn hätten sich für diese Variante entschieden.

Das Studium an der Code University ist aufgebaut wie eine Art Spiel: Studierende arbeiten sich von Level zu Level vor. Das nennt sich "Challenge-based Learning" und soll die Motivation fördern.

Die Entscheidung über die Akkreditierung der Code University wird nächste Woche getroffen, Bachem, der einen Trend zu privaten Hochschulen sieht, ist zuversichtlich. Zur Frage, was er Kritikern erwidert, die meinen, dass private Bildungsanbieter ökonomische Interessen in den Vordergrund stellten, sagt er: "Würde ich vor allem Geld verdienen wollen, würde ich lieber ein weiteres Start-up gründen oder eines der lukrativen Jobangebote annehmen." (Lisa Breit, 14.6.2017)