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Am Bahnhof von Stockholm kommen täglich viele Flüchtlinge an. Manche Kinder und Jugendliche sind allein unterwegs. Es herrscht trotz der vielen freiwilligen Helfer Chaos. In den Wäldern wird zufällig die Leiche eines Buben gefunden. Wenig später tauchen zwei weitere tote Kinder auf. Alle haben ein gemeinsames Merkmal. Sie wurden ausgeweidet und die Leichen wie Schlachtabfälle weggeworfen. Die Ermittler haben keine Zweifel: Hier ist ein Chirurg am Werk.

Der Plot des schwedischen Autorenduos Cilla und Rolf Börjlind mag reißerisch wirken, aber wenn man liest, dass allein in Italien pro Jahr 27.000 unbegleitete Jugendliche verschwinden, kommt einem das Szenario nicht mehr so unwahrscheinlich vor. Menschenhändlern kann sich ein lukratives Geschäftsfeld auftun; Jugendliche, die quasi gar nicht existieren, müssen auch für Pädophile ideale Opfer sein. Oder kommen eben als "Organspender" infrage. Der etwas weitschweifig erzählte Krimi Schlaflied ist geeignet, einem den Schlaf zu rauben. (Ingeborg Sperl, Album, 23.6.2017)