Schalke-Manager Heidel und Trainer Weinzierl (rechts) fanden keine gemeinsame Basis mehr.

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Gelsenkirchen – Schalke 04 trennt sich von Trainer Markus Weinzierl. Der 42-Jährige, erst im vergangenen Sommer vom FC Augsburg gekommen, wurde am Freitagmorgen über sein Aus informiert. Nachfolger wird der erst 31-jährige Domenico Tedesco vom Zweitligisten Erzgebirge Aue. Das gab der Bundesligist, bei dem mit Guido Burgstaller und Alessandro Schöpf auch zwei ÖFB-Teamspieler unter Vertrag stehen, am Freitag bekannt.

Manager Christian Heidel hatte nach dem enttäuschenden zehnten Tabellenplatz harsche Kritik an seinem Wunschtrainer Weinzierl geäußert und ein klares Spielsystem vermisst. "Die Entwicklung hat überall stattgefunden, nur nicht auf dem Spielfeld", hatte der Sportvorstand bei seiner Saisonanalyse gesagt und ein "klares Konzept" gefordert.

Allerdings sah es zunächst so aus, als wollte er weiter mit dem früheren Augsburger zusammenarbeiten. Er wolle "das Thema überhaupt nicht aufmachen", hatte Heidel gesagt. Offenbar konnte Weinzierl, für den Schalke eine geschätzte Ablösesumme von vier Millionen Euro gezahlt hatte, ihn aber nicht überzeugen. Der Vertrag des Niederbayern bei den Gelsenkirchenern lief bis 2019.

Weinzierl hatte André Breitenreiter abgelöst, den Heidel kurz nach seinem Amtsantritt auf Schalke entlassen hatte. Mit der neuen sportlichen Leitung, die mit vielen Vorschusslorbeeren angetreten war, verpassten die Königsblauen erstmals seit sieben Jahren die Teilnahme am Europapokal.

Aue-Retter

Tedesco, früherer Jugendtrainer des VfB Stuttgart und von 1899 Hoffenheim, hatte Aue in fast aussichtsloser Lage übernommen und noch zum Klassenerhalt geführt. Dabei hatte er einen Punkteschnitt von 1,82 pro Spiel erreicht. Der Deutsch-Italiener gilt als großes Trainer-Talent und schloss die Ausbildung zum Fußballlehrer als Jahrgangsbester mit der Note 1,0 noch vor Hoffenheims Wunderkind Julian Nagelsmann ab. Er erhält bei Schalke einen Vertrag über zwei Jahre. (sid, red – 9.6. 2017)