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Eine Erschütterung des Urvertrauens ist die Thesenkorrektur jedoch allemal. Am Ende wird noch wissenschaftlich bewiesen, dass die Frisur von Donald Trump eine direkte Folge des Klimawandels ist!

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Wenn nun durch neue Funde also offenbar wird, dass unsere Spezies vor 300.000 Jahren erstmals erwachte und nicht vor 200.000 Jährchen, ist das zu akzeptieren.

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In Zeiten bedrohlicher Ungewissheit – und es sind solch Zeiten! – zieht es den Homo sapiens Richtung Glauben; er ist verzweifelt bereit, für Trost sogar zu zahlen. So begab es sich offenbar, dass zwei Damen in Kärnten einer zweifelhaften Prognostikerin 13.000 Euro überwiesen, um von jenem Fluch befreit zu werden, den sie ihnen angedichtet hat. Die Angelegenheit wurde vor Gericht aufgeklärt. Sie zeigt jedoch, wie groß der Wunsch nach beruhigender Gewissheit ist.

Letztlich aber auch verständlich. Selbst die Wissenschaft wirft gerade über Bord, was jahrzehntelang ihr Fundament schien. Eine These gilt zwar nur so lange, bis sie falsifiziert wird. Wenn nun durch neue Funde also offenbar wird, dass unsere Spezies vor 300.000 Jahren erstmals erwachte und nicht vor 200.000 Jährchen, ist das zu akzeptieren. Eine Erschütterung des Urvertrauens ist die Thesenkorrektur jedoch allemal. Am Ende wird noch wissenschaftlich bewiesen, dass die Frisur von Donald Trump eine direkte Folge des Klimawandels ist!

Wie auch immer. Auch bei gewählten Vertretern ist wenig Halt zu finden. Jetzt soll selbst Trump mindestens einmal die Unwahrheit gesagt haben. Und langsam wird es Zeit, dass der Bundespräsident auch hierzulande die Anwendung des Lügendetektors verordnet. Nicht zu klären ist offenbar, ob Sebastian Kurz versucht hat, Neos-Abgeordnete abzuwerben oder ob sich, wie Kurz behauptet, ein Neo bei ihm bewarb. Wenigstes Theresa May könnte für Gewissheit sorgen. Mit "Ich hatte die Eier dazu!" begründete sie ihre Neuwahlentscheidung. Vielleicht legt sie die Sache nun offen. (Ljubisa Tosic, 10.6.2017)