Lange hat die Schwedische Akademie auf Bob Dylans Vorlesung anlässlich der Zuerkennung des Literaturnobelpreises an den US-Musiker gewartet. Fünf Tage vor Ablauf der Frist hat er sie, Bedingung für den Erhalt des Preisgelds, jüngst per Video übermittelt. In ihr strich er die Bedeutung der "Odyssee", von "Im Westen nichts Neues" von Erich Maria Remarque und von Herman Melvilles "Moby-Dick" für seine künstlerische Entwicklung heraus.

Nun hat das US-Magazin "Slate" Übereinstimmungen zwischen Dylans Ausführungen über "Moby-Dick" und einigen darüber auf der US-Hausaufgabenhelfer-Website "Sparknotes" verfügbaren Passagen erkannt.

Tatsächlich hat Dylan in seinen Songs immer verschiedene Einflüsse verarbeitet, mitunter konfrontiert mit dem Vorwurf, abgeschrieben zu haben. Ob er seiner poetischen Praxis treu bleiben wollte, zu bequem war oder schlicht zum Scherzen aufgelegt – eine Stellungnahme steht bis dato aus. (red, 14.6.2017)