Als einen Hauptfaktor für den Klimawandel sah Strache die sogenannte Sonnenerwärmung.

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Es ist nicht immer alles schlecht, was von der FPÖ kommt. Manches ist auch erstaunlich, anderes leerreich. Vor allem im Zusammenhang mit dem Klimawandel zeigt sich, dass die Fantasie der Freiheitlichen über den Wolken wohl grenzenlos ist. Zuletzt hat der deutsche Sender ARD Heinz-Christian Straches These eines Weinanbaugebiets Grönland einem Faktencheck unterzogen.

Schließlich hatte der neuerdings mit Brille ungemein gelehrt Wirkende behauptet, Grönland sei einst Grünland und Weinbaugebiet gewesen. Fast richtig. Grönland war einmal eisfrei, nur zu der Zeit war so etwas wie Weinbau noch kein Thema, nicht einmal Tetrapaks für den Grönen Veltliner gab es.

Doch nicht immer haut er so daneben. Der Schwank erinnert an eine andere klimatische Theorie Straches. In einem Chat mit dem "Kurier" sprach er vor ein paar Jahren von den vielen Gründen für den Klimawandel. Als einen Hauptfaktor sah er die sogenannte Sonnenerwärmung. Diese Wortschöpfung brachte ihm zuerst Häme ein. Ob denn die Sonne fiebrig sei oder gar einen Sonnenbrand habe, wurde er gefragt.

Als Mann von Ehre gab er eine Studie in Auftrag. Diese bestätigt nun die Richtigkeit seiner Sonnenerwärmungstheorie. Wie der Klimaexperte Prof. Dr. Engelbert Twinni ausführt, war die Sonne einst kalt, eiskalt. Gemeinsam mit zwei anderen kalten Sonnen soll sie am Firmament die mittlere Kugel einer Gestirnsformation gewesen sein, die als "Der große Schneemann" bekannt war. Auch die national renommierte Astrologin Frau Helga Solero stützt Straches Theorie. Mehr noch.

Sie behauptet sich zu erinnern, dass in der guten alten Zeit Kinder zum Skifahren auf die Sonne gefahren seien. Gut, das scheint verwegen, zumal die Dame behauptet, die Kinder seien mit dem Bus angereist, weshalb selbst Strache mit dem Hinweis auf das Alter der Dame um Nachsicht bat. "Sie ist ja schon 400.000 Jahre alt." Ansonsten, sagte Strache, fühle er sich von der Studie bestätigt. Sie merze zudem die Behauptungen aus, das Klima im Land habe sich extrem verschlechtert, seit er FPÖ-Chef ist. (Karl Fluch, 18.6.2017)