Besonders die Preise von Schuhen schwanken.

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Online sind die Preise für die neuesten Sneaker immer am besten? Leider ist das nicht immer so. Eine aktuelle Untersuchung der Mode-Preissuchmaschine Stylelounge zeigt mit welchen Tricks die Händler in Deutschland arbeiten, um die Preise zu erhöhen. Preise ein und desselben Schuhs unterscheiden sich so teilweise erheblich – durchschnittlich bis zu 52 Prozent. Besonders auffällig ist, dass zu bestimmten Zeiten die Preise regelmäßig erhöht werden – nur um kurz darauf wieder gesenkt zu werden, schreibt Stylelounge in seiner Untersuchung.

Nike, Adidas und Skechers

Insgesamt 150 Online-Händler wurden über einen Zeitraum von sechs Wochen ausgewertet. Insbesondere bei beliebten Schuhen der Marken Nike, Adidas und Skechers steigen die Preise zu besonders beliebten Shoppingzeiten stark an. "Die Preise werden von Händlern systematisch und automatisiert angepasst. Zu beliebten Online-Einkaufstagen wie sonntags steigen die Preise häufig. Anfang der Woche fallen sie dann wieder", so Stylelounge.

115,48 Euro oder 69,66 Euro

In der Studie wird deutlich, dass es dabei nicht nur um einige wenige Euro geht. So ist der Nike Air Max Thea, einer der beliebtesten Sneaker von Nike, bei ein und demselben Händler mal für 115,48 Euro, zu anderen Zeiten mal für 69,66 Euro erhältlich. Bei Adidas Superstar an, beträgt die Spanne 45 Euro, der Skechers Flex Appeal ist zu bestimmten Zeiten bereits für 39,16 Euro statt 63,65 Euro zu haben.

Laut der Untersuchung passen 92 Prozent der beobachteten Händler die Preise automatisiert an. Die Preise bestimmter großer Händler, wie Amazon, gelten als Referenz für den ganzen Markt. Erhöhen diese die Preise, ziehen viele kleine Händler mit. Senken die Schwergewichte den Preis unterhalb eines bestimmten Levels, steigen kleinere Händler aus dem Preiskampf aus.

AK: Preise im Internet werden zunehmend intransparenter

Das sich Preise für ein und dieselbe Dienstleistung sich im Internet innerhalb weniger Minuten verändern können, bestätigt auch ein Test der AK, der vor wenigen Wochen veröffentlicht wurde. Die AK hat 33 Preisabfragen von den Webseiten Amazon, Lufthansa, Air Berlin, Austrian Airlines, Opodo, Booking.com und Heine-Versand durchgeführt. Verwendet wurden über 20 verschiedene Endgeräte, nämlich stationäre PC, Laptops, Notebooks, Smartphones, iPhones und iPads, die über Wien, Niederösterreich, Salzburg, Kärnten und Tirol verteilt waren; ein Laptop in Düsseldorf.

Das Resümee: Die Preise sind, insbesondere bei Hotel- und Flugbuchungen, intransparent. Sie änderten sich teilweise binnen fünf Minuten (etwa bei der AUA um 80 Euro) oder waren unterschiedlich je nach Endgerät, mit dem die Preise abgefragt wurden.

Keine Apple-Steuer

Wer glaubt, dass iPhone- oder iPad-BenutzerInnen grundsätzlich mehr zahlen als etwa Smartphone- oder Laptop-BenutzerInnen, der irrt. Es kam auch vor, dass iPhone- und iPad-BenutzerInnen einen geringeren Preis angezeigt bekamen als andere Endgeräte (z.B. bei Air Berlin). (red, 18.6.2017)