Führungskräfte: Mit Menschen in Beziehung zu treten bleibt auch in einer digitalen Arbeitswelt zentral.

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Wohl und Wehe von allem und allen hängt ausschließlich an der Fähigkeit zur Digitalisierung. Nichts anderes ist den Umfragen und Studien bezüglich des Mangels an IT-Leuten mit digitaler DNA, der Standortgefährdung, des flächendeckenden Umschulungsbedarfs der gesamten heimischen Erwerbslandschaft zu entnehmen. Dabei wird die jeweils passende Digitalisierung nicht als notwendiges Schnittstellenwerkzeug apostrophiert, sondern gleich als ganzer – und einzig möglicher – Weg in überhaupt irgendeine Zukunft ausgelobt.

Damit erscheint alles andere an Fähigkeiten und Kompetenzen als bestenfalls nachrangig, eigentlich überflüssig. Das ist eine falsche Annahme.

Gerade wegen der fortschreitenden Digitalisierung und Virtualisierung werden Urteils- und Kritikfähigkeit, die Kompetenz der Quellenkritik und des Hinterfragens zentral. Ebenso wie das Vermögen, mit anderen Menschen tatsächlich in Beziehung zu treten, zuzuhören, zu verbinden und Digitales so zu übersetzen, dass möglichst angstfrei, selbstbestimmt und freudvoll gearbeitet werden kann. Das geht nicht kraft einer Führungsfunktion, innerhalb derer man sich halt auch nebenbei mit Menschen abgibt. Das benötigt Anliegen und Zuneigung. (Karin Bauer, 23.6.2017)