Am 5. Mai 2005 trat Kanada bei einer Eishockey-WM vor 7200 Zusehern in der Innsbrucker Olympiahalle gegen die USA an und siegte 3:1.

Foto: APA/Techt
Grafik: APA

Innsbruck – "Es ist völlig ausgeschlossen, dass ein olympisches Eishockeyfinale in der Innsbrucker Olympiahalle stattfindet. Die Halle kann man auch nicht ausbauen, die kann man nur abreißen und eine neue Halle hinstellen." Das sagte ein namhafter heimischer Eishockeyspieler, der mehrmals Olympischen Spielen beiwohnte, in diesem Zusammenhang aber seinen Namen nicht genannt haben will, am Donnerstag dem Standard. Tags zuvor war in Innsbruck eine Machbarkeitsstudie im Hinblick auf eine mögliche Tiroler Bewerbung um die Winterspiele 2026 präsentiert worden. Deren Ergebnis in einem Wort zusammengefasst: Wohlwollen.

Die Olympiahalle bleibt mit einem Fassungsvermögen von 7200 Zusehern bei Eishockeyspielen klar unter der von den Olympiern festgeschriebenen Richtlinie (12.000). Das werde, heißt es, "im Sinne neuer und nachhaltiger Spiele jedoch bewusst in Kauf genommen". Was das olympische Eishockeyturnier an sich betrifft, so könnte man "auf bestehende Hallen im Umfeld von Tirol ausweichen". Die da wären? "Bozen, Salzburg, München, Dornbirn, Feldkirch, Klagenfurt und Wien". Aktuell gibt es auch in diesen Städten keine Olympia-adäquaten Hallen. In München freilich lässt Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz eine große Halle errichten.

Die oppositionelle Liste Fritz beschäftigt sich weniger mit den Sportstätten und sieht dennoch "viele Fragen" offen. Vor allem die Finanzierung sowie die Frage nach einem Sicherheitskonzept konnten laut Liste Fritz nicht geklärt werden. "Die Präsentation hat das Erwartete geliefert, eine politische Werbeveranstaltung für Olympia und ein Wunschkonzert von Platter, Geisler und Oppitz-Plörer", hielt Liste-Fritz-Klubobfrau Andrea Haselwanter-Schneider in einer Aussendung fest. Sie empfiehlt "ein klares Nein zum Olympia-Milliarden-Wahnsinn". Das Problem sei nicht die Machbarkeit, sondern die Finanzierbarkeit und Sinnhaftigkeit. Offen bleibe auch die Einschätzung der Sicherheitslage und die damit verbundenen Kosten, die auf den Bund und damit auf alle Steuerzahler zukommen würden.

Die Grünen, Regierungspartei in Tirol, kündigten an, die Studie auf "Herz und Nieren" prüfen zu wollen. (red, APA, 22.6.2017)