Der Eurofighter-Untersuchungsausschuss hat bisher keinen "rauchenden Revolver" gefunden und wird es wohl auch nicht. Das heißt, die Frage, wer von wem bestochen wurde, damit die Regierung Schüssel/Grasser die Dinger kauft, obwohl bis ganz zuletzt noch andere Flugzeuge als Favoriten galten, wird sich wohl nicht klären lassen (wenn es so war; den Begriff "Unschuldsvermutung" muss man da fix einprogrammieren).

Aber es gibt andere, tiefe Einblicke in die Welt jener, die da bei uns in Entscheidungen von Milliardentragweite eingebunden sind. Vor dem Ausschuss war als Zeuge der ehemalige Bundesheer-Fliegeroffizier Georg Schmidt geladen – als "Lobbyist" für den Eurofighter-Produzenten EADS. War er nach eigener Aussage aber nicht, sondern nur "Lobbyist der Landesverteidigung". Und er war halt "Berater". Was er da genau machte, wollte er partout nicht sagen.

Dieser Exoffizier hatte aber über den früheren Verteidigungsminister Norbert Darabos eine Meinung: Der sei ein "Schwächling" gewesen, der das großartige Eurofighter-Geschäft total vermasselt habe. Aber: "Als Offizier habe ich die Schwachen zu beschützen und zu bemitleiden und nicht zu hassen."

Ah, da sind wir aber beruhigt. Großes Offiziersehrenwort! Die Schwachen beschützen und bemitleiden, jawoll! Ein echter Offizier und Gentleman. Aber der Mann kann auch schweigen (oder eher Nebelkerzen werfen) – über seine Rolle bei dem Deal.

Man hat trotzdem gelernt, welche Zeitgenossen sich da am Rande eines Milliardengeschäfts herumtreiben. (Hans Rauscher, 22.6.2017)