Schaukanzel: Der Hundskopf ermöglicht tolle Ausblicke auf die Kalkriesen des Karwendels.

Foto: Uwe Grinzinger

Lichtblick: Ein Bergsteiger unter dem Einstieg des Felix-Kuen-Klettersteiges

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Winzling: Ziemlich klein wirkt der Wanderer am Zustieg zum Felix-Kuen-Klettersteig.

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Zustieg: Unter Felswänden quert der Wanderer hinüber zum Felix-Kuen-Klettersteig.

Foto: Uwe Grinzinger

Verglichen mit anderen Karwendel-Felskolossen ist der Hundskopf (2.243 m) ein Winzling. Und dennoch: Obwohl er recht klein ist, bietet dieser Felszapfen von Beginn an ein tolles Panorama. Kein Wunder, startet man doch bereits tausend Meter über dem Inntal: bei der Hinterhornalm (1.522 m), erreichbar von Gnadenwald über eine Mautstraße. Im Aufstieg ziehen zuerst noch Inntal und Zentralalpen die Blicke auf sich, weiter oben dann der schroffe Karwendelfels in unmittelbarer Nähe.

Der hohe Ausgangspunkt macht den Hundskopf zudem zur Halbtagestour: nur knapp 750 Höhenmeter sind zu bewältigen. Andererseits sollte man den Hundskopf technisch nicht unterschätzen. Denn auf seinem Felshaupt trägt er eine Eisenkrone: Auf zwei Felssteigen helfen Drahtseile und Metalltritte über die Gipfelfelsen hinweg.

Welt der Eisenwege

Beide Steige verbindet man am besten zu einer Rundtour: Aufstieg über den Felix-Kuen-Steig auf der Nordseite, Abstieg über den Ostgrat. Ersterer ist ein echter Klettersteig, aber nur mäßig kompliziert (Schwierigkeitsgrad maximal B) – und mit nicht einmal 50 Höhenmetern auch sehr kurz. Freude wird also nur haben, wen dieses unausgewogene Verhältnis von Zustiegs- zu Klettersteiglänge nicht stört. Ebenso gefällt das Klettersteig-Neulingen, die einmal in die Welt der Eisenwege hineinschnuppern wollen.

Der Ostgrat ist kaum als Klettersteig zu bezeichnen, an manchen Stellen ist der Fels aber mit Drahtseilen gesichert, der Aufstieg mitunter recht luftig. Er erfordert speziell im Abstieg Konzentration. Achtung: Die Einstiegstafel und die Leiter am Felix-Kuen-Steig, die in älteren Tourenbeschreibungen noch erwähnt werden, sind nicht mehr vorhanden. Zudem wurde 2014 die Routenführung geändert. Man steigt nun direkt von der sogenannten Mannl-und-Weibele-Scharte zu.

Kurzer Drahtseilakt

Wir starten gegenüber der Hinterhornalm – Holztafel "Hundskopf". Es geht steil eine Wiese hinauf, dann durch lichten Wald schräg nach Nordosten ansteigend zu einer Wiese (rund 1.630 m). Dort links (nördlich) und auf steilem Steig durch einen Latschengürtel. Weiter über ein Geröllfeld und eine gut 30 Meter hohe Felsstufe – keine Sicherungen, aber nicht besonders schwierig – auf eine Schulter im Hundskopf-Ostgrat. Nun immer am Grat nach Westen über zwei ganz kurze Drahtseilpassagen, bis wir ein riesiges Steinmandl erreichen.

Unmittelbar nach ihm folgen wir einem roten Markierungspfeil nach rechts und queren auf schmalem Steig unter den eindrucksvollen Ost- und Nordwänden vorbei – teilweise ausgesetzt, Drahtseile –, bis wir in der Mannl-und-Weibele-Scharte den waagrechten Verbindungskamm zur Walderkampspitze betreten. Hier scharf links – kein Wegweiser! – und den Markierungspunkten hinauf zum Felix-Kuen-Steig folgen (roter Pfeil am Einstieg). Auf dem Steig durch die gestufte Nordwand zum obersten Westgrat und über diesen zum Gipfel.

Der Abstieg verläuft teils direkt am Ostgrat, teils in der südlichen Flanke. Beim Steinmandl erreichen wir wieder die Aufstiegsroute. Von hier auf bekanntem Weg hinunter zur Hinterhornalm. (Uwe Grinzinger, 23.6.2017)

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