Foto: Detroit: Become Human

Was wäre die Medienwelt ohne schnippische Bemerkungen? Und immer wenn man glaubt, die Videospielwelt hätte sich von "Plattformkriegen" emanzipiert, entfacht wieder ein Flämmchen. Diese Tage haben sich sogar gleich zwei Hersteller in die Nesseln gesetzt.

Unglücklich gelaufen ist zum einen ein Seitenhieb des französischen Studios Quantic Dream gegen Xbox. Zum exklusiv für PS4 entwickelten Sci-Fi-Thriller "Detroit: Become Human" zwitscherte der offizielle Twitter-Account kürzlich: "Wenn du aufwachst und #DetroitBecomeHuman ist immer noch ein PS4-Exclusive und du bist immer noch ein @Xbox-Besitzer". Bei der Zündellei verbrannte sich Quantics PR-Team jedoch im Handumdrehen die Finger. Aufgrund einer Flut negativer Reaktionen wurde der Tweet nach drei Stunden wieder offline genommen.

Schwache Konsolen?

In den ewigen Zwist zwischen PC- und Konsolen-Fans verstrickte wiederum "A way out"-Entwickler Josef Fares. In einem Interview mit Engadget erklärte er, die PS4 sei wie ein alter PC. "Willst du eine ehrliche Antwort? Diese Maschine ist nicht so stark, wie du denkst", sagt Fares zur PS4, auf der er sein Spiel präsentiert. "Sie ist wie ein fünf Jahre alter PC. Wenn Konsolen so stark wie heutige PCs wären, würden wir ganz andere Spiele sehen. Die meiste Arbeit von Entwicklern zielt darauf ab, ihre Spiele auf Konsolen zum Laufen zu bringen."

Auch diese Aussage stieß bislang auf wenig Zuspruch. Denn wenngleich Highend-PCs vielfach leistungsfähiger sind als Konsolen, ist deren Verbreitung schon allein aufgrund der Anschaffungskosten nur ein Bruchteil so groß. Die breite Masse spielt nun einmal auf Konsolen oder tatsächlich ein paar Jahre alten PCs. Ohne diese breite Basis würde es sich für Hersteller – auch für Fares Studio Hazelight – vermutlich gar nicht erst lohnen, überhaupt in Spiele, geschweige denn High-end-Produktionen, zu investieren. (zw, 23.6.2017)

WIRSPIELEN