Le Bourget/Bremen – Das deutsche Raumfahrtunternehmen OHB hat den Auftrag für acht weitere Satelliten des europäischen Navigationssystems Galileo erhalten. Der Vertrag im Umfang von mehr als 320 Millionen Euro wurde am Donnerstag bei der Luftfahrtmesse im Pariser Vorort Le Bourget unterzeichnet, wie die Europäische Raumfahrtagentur ESA als Auftraggeber mitteilte.

OHB Systems mit Standorten in Bremen und Oberpfaffenhofen arbeitet bei der Produktion der Galileo-Satelliten mit dem britischen Unternehmen Surrey Satellite Technology zusammen.

Hintergrund

Das europäische Satellitensystem Galileo wurde 1999 aus der Taufe gehoben und soll bis 2020 voll funktionsfähig sein. Seine Konkurrenten sind das US-Navigationssystem GPS und das russische System Glonass, die beide vom Militär betrieben werden.

Die EU-Kommission will mit Galileo das "präziseste Navigationssystem der Welt" zur Verfügung stellen. Allerdings sind bisher nur 18 der insgesamt 30 geplanten Satelliten im All. Noch in diesem Jahr sollen vier weitere Satelliten gestartet werden; der nunmehr abgeschlossene Vertrag betrifft die dann noch ausstehenden acht Satelliten.

Beim Aufbau von Galileo gab es wiederholt Rückschläge und enorme Kostensteigerungen. Derzeit wird das Gesamtprojekt auf zehn Milliarden Euro veranschlagt. (APA, 22. 6. 2017)