Washington – Das US-Innenministerium will die Grizzlybären im Yellowstone-Nationalpark und dessen Umgebung von der Liste der bedrohten Tiere streichen. Dank der Bemühungen um den Schutz der Tiere habe sich der Bestand wieder erholt, erklärte Innenminister Ryan Zinke am Donnerstag. Demnach sei die Zahl der Bären in der Region auf 700 gestiegen – im Jahr 1975, als sie erstmals als gefährdet eingestuft wurden, waren es nur noch 136.

In anderen US-Regionen sollen Grizzlybären indes weiterhin geschützt bleiben. Insgesamt gilt der Grizzly als eigenständige Unterart des Braunbären aber nicht als gefährdet. Er kommt außer der östlichen Hälfte des Kontinents in fast ganz Nordamerika vor. Der aktuelle Gesamtbestand wird auf 50.000 bis 55.000 Tiere geschätzt, mehr als die Hälfte davon lebt in Alaska.

Regionale Bedingungen

Dass die Grizzlys im Yellowstone-Park nicht mehr unter den Artenschutz fallen, geht auf Bemühungen von Jägern und Viehhirten zurück. Sie argumentieren, eine weitere Zunahme der Bärenpopulation stelle eine Gefahr für Menschen, Vieh und andere Wildtiere dar.

Naturschutzorganisationen kritisierten die Entscheidung des Innenministeriums scharf und kündigten an, gegen die Entscheidung zu kämpfen. Nach ihrer Auffassung bleiben die Bären bedroht, weil ihr Lebensraum eingegrenzt wird: "Die einzige Gewissheit ist, dass Grizzlys eine ungewisse Zukunft haben", sagte Sylvia Fallon vom National Resources Defence Council.

Laut Innenministerium soll die Maßnahme in den kommenden Tagen endgültig beschlossen werden. Wirksam wird sie dann 300 Tage nach ihrer Veröffentlichung im Amtsblatt. (APA, red, 23. 6. 2017)