Wien – Die neun Verwaltungsgerichte sowie das Bundesverwaltungs- und das Bundesfinanzgericht haben – in Kooperation mit der Johannes Kepler Universität Linz und der Wirtschaftsuniversität Wien – die "Akademie der Verwaltungsgerichtsbarkeit" für rund 750 Verwaltungsrichter eingerichtet. Ziel der Akademie ist es, eine wissenschaftlich begleitete Fort- und Weiterbildung für Verwaltungsrichter anzubieten.

Damit soll die Unabhängigkeit der Verwaltungsgerichtsbarkeit weiter gestärkt werden, hieß es am Montag in einer Aussendung des Bundesverwaltungsgerichts. Aufbauend "auf den hohen Qualifikationen" der Verwaltungsrichter soll so eine "regelmäßige Wissensaktualisierung und ein laufender Wissensaustausch" sowohl in Rechtsfragen als auch in Managementfragen stattfinden. Weiters soll Innovation im Bereich des öffentlich-rechtlichen Rechtsschutzes unterstützt werden.

Initiiert wurde das Projekt laut Bundesverwaltungsgericht bereits im Jahr 2014 von der Präsidentenkonferenz der Verwaltungsgerichte. In den vergangenen dreieinhalb Jahren wurden laut Aussendung auch schon bereits mehr als 30 "hochkarätige Fortbildungsveranstaltungen" angeboten und durchgeführt. Diese Zusammenarbeit werde nun mit der Gründung der Akademie "institutionalisiert". Abgehalten werden die entsprechenden Seminare und Fortbildungsveranstaltungen unter anderem an den kooperierenden Universitäten.

Erfreut zeigte sich Verwaltungsgerichtshof-Präsident Rudolf Thienel: "Die Verwaltungsgerichtsbarkeit braucht Richterinnen und Richter, die einerseits die vielfältigen und außerordentlich dynamischen Bereiche des Verwaltungsrechts profund beherrschen, gleichzeitig in ihrer Tätigkeit aber auch das Leitbild eines unabhängigen, nur dem Gesetz verpflichteten Richters internalisiert haben. Mit diesem Anforderungsprofil unterscheiden sich die Verwaltungsrichterin und der Verwaltungsrichter sowohl von den Richtern der ordentlichen Justiz wie auch von den Verwaltungsbeamten", sagte er laut Aussendung. (APA, 26.6.2017)