So sollen die drei Türme samt dem kleineren Büroobjekt daneben nach 2020 aussehen. Die A4 soll auf einer Länge von 160 Metern überplattet werden.

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Per "fliegendem Bagger" wurden Mitte des Vorjahrs die 17 Stockwerke des alten Zollamts abgetragen.

Foto: Soravia Group/Hauswirth

Wien – Das Hochhaus-Projekt "Triiiple" am Wiener Donaukanal kommt in die Gänge: Die Bauherren Soravia Group und ARE Development, Letztere eine Tochter der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG), berichteten am Montag in einem Pressegespräch davon, dass seit wenigen Tagen die Baugenehmigung vorliegt. Der Vertrieb der hier geplanten 480 freifinanzierten Eigentumswohnungen starte nun, und mit dem Bau werde man schon kommende Woche beginnen.

4.000 Quadratmeter Spritzasbest

Erstmals präsentiert wurde das Projekt am Standort des alten Wiener Hauptzollamts schon Anfang 2013, damals kündigte man etwas optimistisch einen Baubeginn für 2014 an. Daraus wurde bekanntlich nichts, das Projekt verzögerte sich, unter anderem wegen der "4.000 Quadratmeter Spritzasbest im Keller", die man zuerst aufwändig und fachgerecht entsorgen musste, wie ARE-Geschäftsführer Hans-Peter Weiss am Montag erzählte.

Nicht schon 2014, sondern erst im Vorjahr konnte das alte Zollamt schließlich abgerissen werden. Dazwischen, 2015, wurde ein städtebaulicher Vertrag ausgehandelt, der vorsieht, dass die Entwickler rund zehn Millionen Euro in diverse Infrastrukturprojekte sowie für die Errichtung eines Kindergartens locker machen. Laut Erwin Soravia (Soravia Group) hätten die Verhandlungen für diesen Vertrag nur "wenige Wochen" gedauert – ganz im Gegenteil zum Verfahren für die Baugenehmigung, das "brutal kompliziert" gewesen sei, letztlich aber auch in sechs Monaten erledigt werden konnte.

A4-Überplattung

Die im städtebaulichen Vertrag vereinbarte Überplattung der A4 auf einer Länge von 160 Metern, die auch als Lärmschutz für die Bewohner dienen soll, wird als Erstes gebaut, sie sollte Mitte nächsten Jahres fertig sein. Teil davon wird auch ein "Café Donaukanal" mit Blick aufs Wasser.

Von den drei Türmen werden zuerst zwei in Angriff genommen, jene beiden, die ausschließlich freifinanzierte Eigentumswohnungen beinhalten werden. Die Quadratmeterpreise beginnen hier bei 4.120 Euro und werden bis etwas über 6.000 Euro reichen, so Soravia.

670 Einheiten für Studierende

Die ersten beiden Türme sollen dann 2020 bezogen werden können. Der dritte Turm soll 670 Apartments für Studenten und "Young Professionals" beinhalten, die Planungen dafür sind noch nicht abgeschlossen. Turm 3 werde als Ganzes an einen Investor verkauft werden, so Weiss.

ARE und Soravia investieren rund 300 Millionen Euro in das von Henke Schreieck Architekten geplante Projekt, das übrigens auch noch einen vierten, erheblich niedrigeren Bauteil beinhaltet: Auf 11.000 Quadratmeter sollen neben den drei Türmen quasi als "Tüpfelchen auf dem i" Büros entstehen. (Martin Putschögl, 26.6.2017)