Wien – Der Generalanwalt des Raiffeisenverbands, Walter Rothensteiner, geht davon aus, dass sich die Sektorbanken "in den nächsten zwei Monaten" auf eine Struktur für ihre künftige Zusammenarbeit einigen werden. Das sagte er am Dienstag im Klub der Wirtschaftspublizisten.

Nötig ist die Neuordnung wegen der Fusion des bisherigen Spitzeninstituts RZB mit der Raiffeisen Bank International (RBI); das börsennotierte Institut gibt die Steuerungsaufgaben für den Sektor ab. Die großen Landesbanken (RLBs) sind aber noch nicht ganz einig, wer welche zentrale Funktion übernehmen wird. Dabei geht es um Aufgaben wie EDV, Werbung, Zahlungsverkehr – wie berichtet soll dafür demnächst eine Genossenschaft gegründet werden. Diese Idee gefällt auch dem Generalanwalt des Sektors, immerhin sei dann auch der Revisionsverband für die Prüfung der Genossenschaft zuständig.

Als deren Obmann ist RLB-Oberösterreich-Chef Heinrich Schaller vorgesehen; die Oberösterreicher stehen im sektorinternen Wettbewerb mit der RLB NÖ-Wien unter Klaus Buchleitner und Holdingchef Erwin Hameseder. Letzterer ist seit der Vorwoche neuer Aufsichtsratschef der RBI und hat damit Rothensteiner beerbt.

Einsparungspotenzial ist im Bankensektor laut Rothensteiner vorhanden, immerhin gebe es jetzt noch drei Rechenzentren und diverse Abwicklungseinheiten. Warum die Einigung auf eine neue Lösung so lange dauert? Rothensteiners Ansicht: "Es ist alles ein bisserl kompliziert", zudem werde "bei Raiffeisen länger diskutiert, dafür funktioniert das Beschlossene dann aber auch". (gra, 27.6.2017)