Wien – Die Schulden der Stadt Wien sind im vergangenen Jahr auf rund sechs Milliarden Euro gestiegen. Im Wiener Gemeinderat wurde am Dienstag der Rechnungsabschluss 2016 der Bundeshauptstadt inklusive einer Neuverschuldung von 586 Millionen Euro von der rot-grünen Stadtregierung beschlossen.

An den vergangenen zwei Tagen wurde dazu heftig im Gemeinderat debattiert. Denn das starke Anwachsen der Schulden hatte die Opposition "beunruhigt". Dass die im Vorjahr um 240 Millionen Euro mehr betrug, als die 346 Millionen Euro, die Finanzstadträtin Renate Brauner (SPÖ) im Budgetvoranschlag eingeplant hatte, sorgte zudem für heftige Kritik.

Für die Klubobfrau der Wiener Neos, Beate Meinl-Reisinger, zeige der Abschluss die "Unehrlichkeit" der Stadtregierung: "Jahr für Jahr halten die vorgelegten Budgets nicht." Elisabeth Olischar, ÖVP Wien Gemeinderätin, kritisierte die Neuverschuldung als "eine Politik auf dem Rücken der nächsten Generation und völlig unverantwortlich". Die FPÖ lies der Rechnungsabschluss mit den "erschreckenden Zahlen" vor allem "erschaudern", wie der nicht amtsführende Vizebürgermeister Johann Gudenus sagte.

Für Brauner ist die Verschuldung Wiens "absolut verkraftbar". Denn Wien stehe aufgrund seiner Größe vor Herausforderungen, die kleinere Gemeinden, die oft Abzugsgemeinden seien, nicht kennen würden. Das Geld sei "vernünftig investiert" worden.

2017: 570 Millionen Euro

Auch im Jahr 2017 sollen neue Schulden gemacht werden: Man rechnet mit 570 Millionen Euro. Der Gesamtschuldenstand soll bis Ende 2017 gemäß Budgetvoranschlag auf fast 6,6 Milliarden Euro klettern. (red, 27.6.2017)