Dramatische Jagd

Eine Kameradrohne des Far East Russia Orca Projekts hat Ende Juni 2017 spektakuläre Aufnahmen von Schwertwalen geschossen, die vor der russischen Halbinsel Kamtschatka einen Minkwal (Balaenoptera acutorostrata) erbeuten. Die Orca-Schule hatte den kleinen Bartenwal zuvor so lange gehetzt, bis diesen die Kräfte verließen. Auf den Bildern ist deutlich zu sehen, wie die Wale ihre Beute mit Bissen traktierten.

Außerdem versuchten die Schwertwale zu verhindern, dass der Minkwal zum Luftholen an die Oberfläche gelangt. Nach Angaben der beteiligten Wissenschafter handelt es sich um äußerst seltene Bilder, denn in der Region würden nur rund 200 Orkas anderen Meeressäugern nachstellen.

Screenshot: Ruptly TV

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Neue rätselhafte Sternklasse entdeckt

Astronomen haben eine völlig neue Klasse von Sternen entdeckt. Die rätselhaften Himmelskörper blinken in blauem Licht, und zwar mit einer Frequenz, die die Forscher verblüfft. Sterne mit veränderlicher Helligkeit sind keine Seltenheit. Einige blinken, weil sie regelmäßig von ihrem Doppelstern-Partner verdeckt werden, andere, sogenannte Cepheiden, pulsieren aufgrund innerer Veränderungen.

Die nun von Pawel Pietrukowicz von der Universität Warschau und seinen Kollegen untersuchte neue Sternklasse – die Forscher nannten sie Blue Large-Amplitude Pulsators (BLAP) – blinken allerdings schneller und mit größeren Helligkeitsunterschieden als alle anderen bisher bekannten veränderlichen Sterne.

Laut Pietrukowicz ähneln diese Objekte einer bestimmten Gruppe heißer Zwergsterne, besitzen aber bedeutend größere Umfänge. Da sie äußerst selten sind – bisher wurden erst 14 beobachtet –, könnte es sich nach Ansicht der Forscher um eine seltene Ausnahmeerscheinung bei der Sternentwicklung handeln. Wie diese konkret aussehen könnte, ist den Astronomen jedoch noch völlig unklar.

Foto: APA/ EPA/ESA/Hubble & NASA

Wunderschöner Jupiter

Seit 4. Juli 2016, also gut einem Jahr, liefert die Nasa-Sonde Juno Nahaufnahmen vom größten Planeten unseres Sonnensystems. Dass moderne Teleskope auch von der Erde aus beeindruckende Bilder von Jupiter schießen können, beweist dieser kombinierte Infrarot- Schnappschuss, deren Einzelbilder unterschiedlicher Wellenlänge das Subaru Telescope und das Gemini North Telescope, beide auf Hawaii, geliefert haben. Die Filteraufnahme enthüllt atmosphärische Partikel in unterschiedlicher Höhe.

Dabei fällt der Große Rote Fleck, hier hell strahlend, besonders auf. Das gigantische Sturmsystem ragt über den Rest der Gashülle weit hinaus. Die Daten dienen unter anderem zur Vorbereitung auf Junos nächsten spannenden Missions-Meilenstein: Am 10. Juli überfliegt die Sonde den Roten Fleck in einem Abstand von nur 9.000 Kilometern. Alle wissenschaftlichen Instrumente und Kameras werden während dieses Flybys auf den Wirbel gerichtet sein.

Foto: Gemini Observatory / AURA / NASA / JPL-Caltech

Die ältesten Hinweise auf ein Kartoffelgericht

Die Kartoffel kam im 16. Jahrhundert mit zahlreichen anderen kulinarischen Exoten aus der Neuen Welt nach Europa. Erstmals domestiziert wurde sie vermutlich vor rund 9.000 Jahren in Peru. Doch auch das ist noch nicht der Anfang der Kartoffelgeschichte: Ein aktueller Fund im US-Bundesstaat Utah belegt, dass Menschen in Nordamerika eine wilde Kartoffelart schon vor 11.000 Jahre als Nahrungsmittel genutzt haben. Archäologen um Lisbeth Louderback und Bruce Pavlik von der University of Utah entdeckten bei Grabungen in einem Felsunterstand Steinwerkzeuge, die zum Zermahlen von Pflanzenteilen eingesetzt worden waren.

An diesen flachen und runden Steinen stießen die Forscher auf Stärkekörnchen, die eindeutig jenen der wilden Kartoffelart Solanum jamesii zugeordnet werden konnten. Ob die Knollen auch gezielt angebaut wurden, bleibt vorerst ungewiss. Doch die Tatsache, dass Solanum jamesii in Utah heute nur in der Nähe alter Indianersiedlungen vorkommt, spricht nach Ansicht der Archäologen dafür, dass die Ureinwohner die Pflanze mitgebracht hatten, als sie die Region erstmals besiedelten.

Foto: University of Utah

Quadrat aus Steinen unter berühmter Henge entdeckt

In der Grafschaft Wiltshire im südlichen England steht im Dorf Avebury ein prähistorischer Steinkreis, der dank seiner enormen Dimensionen selbst Stonehenge in den Schatten stellt. Die Henge von Avebury besteht aus einem fast 430 Meter durchmessenden äußeren Steinkreis, der zwei kleinere Ringe mit jeweils rund 100 Metern Durchmesser umschließt.

Nach bisherigen Funden datieren Forscher die ersten Strukturen der Anlage um 3000 vor unserer Zeitrechnung. Ihre endgültige Größe erreichte sie aber erst 400 Jahre später, wo dann über 150 gewaltige Sandsteine die Landschaft beherrschten. 36 davon sind bis heute erhalten.

Nun haben Archäologen Hinweise darauf gefunden, dass die Henge von Avebury umfangreicher und komplexer war als gedacht: Ein Team um Mark Gillings von der Universität Leicester entdeckte mithilfe von Boden-Scans im südlichen inneren Kreis bisher unbekannte Megalithstrukturen und Überreste, die zusammen ein Quadrat mit 30 Metern Seitenlänge bilden und einen zentralen großen Felsen umschließen.

Für eine derartige Steinanordnung existieren in Europa nur wenige Beispiele. Die Archäologen nehmen an, dass es sich hier um das Zentrum der Anlage handelt, das damit zugleich auch den ältesten Teil der Henge markiert.

Foto: University of Leicester

Zwergsterne neigen dazu, Atmosphären zu zerstören

Sogenannte koronale Massenauswürfe sind gigantische Wolken von solarem Plasma, die die Sonne ab und zu ins All hinaus bläst. Sie sind ein fundamentaler Faktor im Weltraumwetter-Geschehen; trifft eine solche Eruption die Erde, kann das katastrophale Folgen für Satelliten im Orbit und Stromnetze auf dem Boden haben.

Exoplaneten um kühle, massearme Zwergsterne haben allerdings bei koronalen Massenauswürfen vermutlich mit bedeutend größeren Problemen zu kämpfen. US-Forscher haben die Auswirkungen einer stellaren Eruption auf dem Roten Zwergstern V374 Pegasi auf potenzielle Exoplaneten in der habitablen Zone um den Stern im Computer nachgestellt.

Das Team um Christina Kay vom Goddard Flight Center der Nasa musste dabei feststellen, dass die Atmosphäre eines solchen Exoplaneten die Massenauswürfe auf Dauer nicht überleben kann und in den Weltraum abgetragen wird. Die Simulationen ergaben, dass eine Welt in der lebensfreundlichen Zone um einen Zwergstern ein zehn- bis tausendfach stärkeres Magnetfeld als die Erde besitzen müsste, um ihre Gashülle vor den Eruptionen schützen zu können.

Illustr.: Ron Miller

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Neuer Hinweis auf das Schicksal von Amelia Earhart

Als am 2. Juli 1937 die Luftfahrtpionierin Amelia Earhart gemeinsam mit ihrem Navigator Fred Noonan in ihrer Lockheed Modell 10 Electra über dem Westpazifik spurlos verschwand, ging man lange Zeit von einem Absturz aus, bei dem beide ums Leben kamen. Nun jedoch hat der pensionierte FBI-Agent Les Kinney im US-Nationalarchiv ein Foto entdeckt, das Earhart und Noonan auf den Marshallinseln zeigen soll – und zwar nach dem 2. Juli.

Die Aufnahme könnte belegen, dass die beiden hoffnungsvollen Weltumrunder nahe der von Japan kontrollierten Marshallinseln abgestürzt sind, den Crash überlebt haben und schließlich in japanische Gefangenschaft gerieten, weil man sie für US-amerikanische Spione hielt.

Wer die Personen auf der entsprechenden Aufnahme tatsächlich sind, lässt sich freilich nicht mit letzter Bestimmtheit sagen. Die Software-Analysen von Experten geben immerhin Anlass zur Hoffnung, dass die Frau, die von hinten am Pier sitzend zu sehen ist und auf ein Schiff blickt, das die Reste eines Flugzeugs transportiert, tatsächlich Amelia Earhart sein könnte.

Foto: Reuters

Das Proton hat abgenommen

Das Proton hat an Gewicht verloren. Ein neuer Versuch, die exakte Masse des Atombausteins zu bestimmen, ergab, dass das Proton um ein 30 Milliardstel eines Prozents leichter ist als bisher angenommen. Die Messung wurde von einem Team um Sven Sturm vom Max-Planck-Institut für Kernphysik mit einer Genauigkeit durchgeführt, die alle bisherigen Versuche um das Dreifache übertreffen. Das Bild zeigt eine sogenannte Penningfalle, mit der einzelne Protonen eingefangen werden können.

Die festgestellte Massedifferenz ist groß genug, dass sie dabei helfen könnte, Fragen nach dem Ursprung der Materie zu beantworten. Konkret geht es um das Rätsel der verschwundenen Antimaterie, von der im Vergleich zur herkömmlichen Materie nur ein Bruchteil vorhanden ist. Masse-Unterschiede zwischen Proton und Anti-Proton könnten dabei eine Erklärung liefern.

Foto: Sven Sturm

Plattwurm bekam im All zwei Köpfe

Einige Plattwurmarten gelten als regelrechte Regenerationskünstler, die nahezu jedes verlorene Körperteil wieder nachwachsen lassen können. Im All scheint sich diese Fähigkeit sogar noch zu verstärken, wie jüngste Versuche auf der Internationalen Raumstation ISS gezeigt haben.

Ein Team um Michael Levin von der Tuft University berichtet in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift "Regeneration", dass ein Exemplar der Plattwurmspezies Dugesia japonica bei Experimenten in der Schwerelosigkeit nach dem Entfernen von Kopf und Schwanz eine reichlich verblüffende Regeneration zuwege brachte: Dem Tier wuchs an beiden Körperenden jeweils ein neuer Kopf – etwas, das Forscher bisher noch nie beobachten konnten.

"Normale Plattwürmer tun das eigentlich nicht", erklärte Levin gegenüber Live Science. Die Veränderung erwies sich übrigens als dauerhaft, denn als die Forscher dem aus dem All zurückgekehrten Wurm im Labor noch einmal beide Körperenden entfernten, wuchsen ihm erneut zwei Köpfe.

Foto: Junji Morokuma/Allen Discovery Center at Tufts University

Waffe gegen Asteroiden erhält grünes Licht

Im Vergleich zur turbulenten Jugend unseres Sonnensystems durchleben wir momentan verhältnismäßig ruhige Zeiten, was die Asteroidengefahr aus dem All betrifft – das muss aber nichts heißen. Auch wenn die meisten großen Brocken der näheren Erdumgebung mittlerweile bekannt und für vorerst unbedenklich erklärt sind, so kann immer noch ein bisher unentdeckter Asteroid oder Komet aus dem toten Winkel auf die Erde zusteuern.

Um eine Katastrophe zu verhindern, arbeitet die Nasa an möglichen Gegenmaßnahmen. Eine davon könnte "Dart" sein: Der Double Asteroid Redirection Test ist ein etwa kühlschrankgroßer Raumflugkörper, der von Wissenschaftern des Johns Hopkins Applied Physics Laboratory entwickelt wird.

Die Sonde soll als Impaktor dienen und einen herannahenden Brocken durch seinen Aufprall frühzeitig ablenken. Selbst kleinste Kursänderungen könnten den entscheidenden Unterschied machen, so die Forscher. 2024 soll das System erstmals unter realen Bedingungen im All getestet werden, wofür nun offiziell grünes Licht gegeben wurde. Die Forscher haben dafür den Asteroiden Didymos im Visier, eigentlich ein Doppelsystem aus einem 780 Meter langen und einem 150 Meter langen Anteil. Dart soll den kleineren treffen und ablenken.

Foto: NASA/JHUAPL

Nepal: Seltenes Nashorn stirbt bei Paarung

Ein äußerst seltenes Nashornweibchen ist vor kurzem in einem nepalesischen Nationalpark gestorben. Vermutlich sei das 30 Jahre alte Panzernashorn während der Paarung ums Leben gekommen, teilte der Sprecher des Chitwan-Parks an der Grenze zu Indien mit. Ein männlicher Artgenosse hatte demnach das Weibchen angegriffen, weil es sich der Begattung widersetzte. Im südnepalesischen Flachland gab es früher Tausende Nashörner, ihre Zahl verringerte sich aber erheblich während des Bürgerkrieges von 1996 bis 2006. Heute leben noch etwas mehr als 600 der Tiere in Nepal, auch dank strenger Gesetze gegen Wilderei.

Foto: APA/AFP/PRAKASH MATHEMA

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Menschliche Schädel, hoch aufgetürmt

Es muss ursprünglich ein schlimmer Anblick gewesen sein: Archäologen haben in Mexico City einen Turm voller menschlicher Schädel aus der Aztekenzeit freigelegt. Die Forscher entdeckten über 650 aufgeschichtete Köpfe in einem zylindrischen Gebäude in der Nähe des Templo Mayor, einem der größten Tempel der Aztekenhauptstadt Tenochtitlan. Der Fund erschien in dieser Dimension zunächst zwar ungewöhnlich, beispiellos ist er jedoch nicht; ähnliche aztekische Schädelsammlungen, sogenannte Tzompantli, waren bereits zuvor freigelegt worden.

Als die Archäologen allerdings einen näheren Blick auf die Knochen warfen, waren sie dennoch verblüfft: Viele der Schädel gehörten einst Frauen und Kindern – und das wirft ein völlig neues Licht auf die rituellen Opferungen bei den Azteken. Bisher gingen Historiker davon aus, dass nur die Krieger, also junge Männer, geopfert und geköpft wurden. Der neue Fund wirft diese Annahmen nun freilich über den Haufen und macht die Regeln, nach denen die Azteken ihre Menschenopfer auswählten, wieder etwas rätselhafter. Möglicherweise, so die Wissenschafter, handelte es sich bei den Frauen und Kindern um Sklaven.

Foto: REUTERS/Henry Romero

Erdähnliche Welten in nächster Nähe

Der größte Erfolg der "Pale Red Dot"-Kampagne war die Entdeckung eines annähernd erdgroßen Exoplaneten in der habitablen Zone von Proxima Centauri, unserer nächsten stellaren Nachbarin. Das von der Europäischen Südsternwarte ESO unter Leitung von Guillem Anglada-Escudé von der Queen Mary University of London betriebene Projekt geht nun in die Verlängerung: Schon seit rund drei Wochen werden erneut Proxima Centauri, der Barnards Stern und Ross 154 mit unterschiedlichen Instrumenten ins Visier genommen.

Die Beobachtungskampagne soll insgesamt mehr als 90 Nächte dauern. Barnards Stern und Ross 154 in 6 bzw. 9,7 Lichtjahren Distanz sind beides rote Zwergsterne, die aufgrund ihrer großen Nähe gut zu untersuchen sind. Proxima Centauri wird ein weiteres Mal geprüft, weil die Wissenschafter zumindest noch einen erdähnlichen Exoplaneten in ihrem System vermuten.

Foto: APA/AFP/ESO

Die Fossa Carolina ist älter als gedacht

Es war das ambitionierteste Infrastrukturprojekt des frühen Mittelalters: Bei den heutigen Orten Treuchtlingen und Weißenburg in Bayern wollte Karl der Große im späten 8. Jahrhundert mit Hilfe eines Kanals einen durchgehenden Schifffahrtsweg zwischen Rhein und Donau schaffen. Die genaue Datierung dieses Bauwerks war lange umstritten. Damit waren auch die politisch-ökonomischen Rahmenbedingungen zur Zeit des Baubeginns unklar.

Ein aktueller Fund eines interdisziplinären Forscherteams von den Universitäten Jena, Leipzig und Kiel könnte diese Frage nun beantworten: Datierungen von Bauhölzern einer 2016 durchgeführten Ausgrabung belegen erstmals, dass die Bauarbeiten an der Fossa Carolina bereits im Winterhalbjahr 792/793 begonnen wurden. Dadurch ist belegt, dass die Bauarbeiten am Karlsgraben wesentlich früher begonnen haben als bislang bekannt.

Durch die neuen Datierungen wird deutlich, dass Karl der Große im Spätsommer/Herbst 793 eine bereits mehrere Monate zuvor begonnene Baustelle besucht hat und keineswegs zum "ersten Spatenstich" angereist ist, wie manche Historiker bislang angenommen hatten.

Foto: Friedrich-Schiller-Universität Jena/Lukas Werther

Weltnaturerbe Great Barrier Reef kommt nicht auf Rote Liste

Das für seine einzigartige Unterwasserwelt berühmte Great Barrier Reef kommt vorerst nicht auf die Rote Liste des gefährdeten Welterbes. Der Aktionsplan der australischen Regierung zum Schutz des weltgrößten Korallenriffs hat das zuständige UNESCO-Komitee überzeugt. Der Aktionsplan sieht verschiedene Maßnahmen vor, mit denen das Ökosystem des Great Barrier Reefs bis 2050 besser geschützt werden soll. Die Regierung will unter anderem zwei Milliarden Australische Dollar (rund 1,4 Milliarden Euro) investieren, um etwa die Wasserqualität zu verbessern.

Seit 2016 sind auf einer Fläche von Hunderten Quadratkilometern unzählige Korallen vor Australiens Nordostküste wegen extrem warmer Temperaturen abgestorben. Das Great Barrier Reef ist seit 1981 offizielles Weltnaturerbe der UNESCO. Die UN-Behörde hatte in den vergangenen Jahren immer wieder damit gedroht, das Riff auf die Liste des gefährdeten Welterbes zu setzen, da sich die australische Regierung nicht ausreichend um den Schutz bemühe.

Foto: APA/AFP/ARC Centre of Excellence

Sibirische Explosionen

In Sibirien explodiert derzeit wieder die Erde: Internationale Aufmerksamkeit erregte das Phänomen erstmals vor vier Jahren, als auf der Jamal-Halbinsel im Norden Sibiriens ein riesiger Krater aufgetaucht war. Nach anfänglichem Rätselraten kamen Wissenschafter zu dem Schluss, dass es sich wohl um eine Methanblase handelte, die explosionsartig freigesetzt oder entzündet worden war (Video). Ursache dürfte der überdurchschnittlich warme Sommer gewesen sein, der den Permafrostboden tauen ließ.

Nun sind Forscher um Alexander Sokolov von der Russischen Akademie der Wissenschaften auf zwei ähnliche Ausbrüche aufmerksam geworden, die sich erst in jüngster Zeit ereignet haben: Rentierzüchter konnten – ebenfalls auf der Jamal-Halbinsel – beobachten, wie am Morgen des 28. Juni eine heftige Explosion einen acht Meter breiten und 20 Meter tiefen Krater riss. Die zweite Meldung bezog sich auf ein Ereignis, das offenbar bereits im vergangenen Winter stattgefunden hat.

Wie sich diese riesigen Methangasblasen im Erdreich bilden, ist bislang unklar. Eine Untersuchung aus dem Vorjahr brachte allerdings ans Licht, dass sie weitaus häufiger vorkommen als gedacht: Mindestens 7.000 dieser Blasen wölben derzeit den Boden in der Region auf. Ob ihr Auftreten mit dem Klimawandel zusammenhängt, ist ebenso unbewiesen. Die betroffene Gegend ist übersät mit Tausenden runden Seen, die sich als Jahrhunderte alte Überreste früherer Explosionen erweisen könnten.

Foto: Nasa Earth Observatory

Zoowelt

Kaum zu glauben, aber dieses kaum hundegroße Wesen ist ein Flusspferd. Ein gewöhnliches Hippopotamus kommt auf rund 2.500 Kilogramm, ein Zwergflusspferd dagegen bringt gerade einmal 250 Kilo auf die Waage – und sein jüngster Nachwuchs nur 14 Kilo: Der Buin-Zoo südlich der chilenischen Hauptstadt Santiago de Chile stellte in dieser Woche das noch namenlose Baby-Zwergflusspferd der Öffentlichkeit vor.

Das kleine Weibchen wurde vor zwei Wochen geboren und hat sein Gewicht bereits verdoppelt. Es ist der dritte Zwergflusspferd-Nachwuchs im Buin-Zoo seit 2012. Den Angaben zufolge leben weltweit nur 400 der aus Westafrika stammenden kleinen Tiere in Zoos. Zwergnilpferde sind zwar nicht vom Aussterben bedroht, ihr Handel ist aber strikten Kontrollen unterworfen. (tberg, red, 9.7.2017)

Foto: APA/AFP/MARTIN BERNETTI