Felsenfenster am Katzenstein mit Blick auf den Laudachsee.

Foto: Thomas Neuhold

Drei Ausstellungsräume im Gmundner Schloss Ort sind dem Traunstein gewidmet.

Foto: Thomas Neuhold

Gemeinsam mit der lokalen Bergrettung hat der Rechtsanwalt und Bergrettungsmann Christoph Mizelli in liebevoller Kleinarbeit alles zusammengetragen, was für den Traunstein von Bedeutung war und ist: alte Ausrüstungsgegenstände, alte Wegweiser, erste Gipfelpermits aber auch Brieftaubenverschläge.

Foto: Thomas Neuhold
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Wie ein überdimensionaler Findling steht der Traunstein am Alpenrand. Der mächtige Felsklotz ist das erste Zeichen für aus Ostösterreich kommende Reisende: Es ist nicht mehr weit in die Alpen. Gut möglich, dass auch dieser Anblick dem "Wächter des Salzkammergutes" zu seiner Prominenz verholfen hat. Dazu kommt noch die Lage direkt am Traunsee und wohl auch die Herausforderung, die eine Besteigung darstellt. Es gibt auf den Traunstein keinen leichten Anstieg – alle Normalwege führen durch Absturzgelände.

Seit Mai dieses Jahres hat der Berg nun ein eigenes Museum bekommen; eine "Ehre", die nicht vielen Alpengipfeln zuteilwurde. Drei Ausstellungsräume im Gmundner Schloss Ort – Liebhabern einschlägiger Serien als Kulisse für das Schloßhotel Orth bekannt – sind dem Traunstein gewidmet. Gemeinsam mit der lokalen Bergrettung hat der Rechtsanwalt und Bergrettungsmann Christoph Mizelli in liebevoller Kleinarbeit alles zusammengetragen, was für den Traunstein von Bedeutung war und ist: alte Ausrüstungsgegenstände, alte Wegweiser, erste Gipfelpermits aber auch Brieftaubenverschläge. Die Tauben waren einst wichtiges Kommunikationsmittel zur Alarmierung nach einem Unfall.

1506 erstmals erklommen

Die Entstehungsgeschichten der zwei Hütten am Gipfelplateau ist ebenso Thema wie die Erschließung des offiziell 1506 von Kaiser Maximilian I. erstmals erklommenen Berges. Wir erfahren beispielsweise, dass der spätere Bundespräsident Theodor Körner bei der Errichtung des Naturfreundehauses eine wichtige Rolle gespielt hat.

Viel Platz nehmen die Rettungsaktionen der vergangenen Jahrzehnte ein. Mit 132 dokumentierten Todesopfern gehört der Berg ganz eindeutig zu den unfallträchtigsten der Ostalpen.

Ein Bergsteigerbonmot sagt, dass der einzige Nachteil einer Großglocknerbesteigung sei, dass man am Glockner den Glockner nicht sehen könne. Wer also den Traunstein nicht nur im Museum betrachten will, der wandert einfach rund um den prominenten Felsklapf. Mit dem Katzenstein gibt es sogar noch einen schönen Gipfel dazu und die Ramsaualm am Weg gilt unter wandernden Gourmets als Highlight.

Über den Katzenstein

Wir starten wie die Traunsteinaspiranten beim Hoisnwirt am Ostufer des Sees. Von hier auf dem Wanderweg nach Osten bis auf eine Forststraße (Wegweiser), dann über den Gschliefgraben nach Norden queren und durch den Wald hinauf auf die nächste Forststraße. Auf dieser Straße oder dem parallel verlaufenden Weg nach Osten, bis zu einer großen Wegkreuzung, wo von Norden der Spazierweg von der Grünbergseilbahn einmündet.

Nun weiter auf diesem Spazierweg zum Laudachsee. Hier beginnt dann am südwestlichen Seeufer die Sache etwas ernster zu werden. Es geht einen gesicherten Steig hinauf in die Hohe Scharte und aus dieser nach Osten – etwas ruppig – fallweise seilgesichert hinauf auf den Katzensteingipfel.

Vom Gipfel geht es wieder retour in die Scharte und durch den Buchenwald nach Süden zu einer Forststraße. Diese queren und weiter nach Südwesten in den Lainaugraben. Nun vorbei an Moar-alm, Kaisertisch und Naturfreundesteig zum Traunsee. Zurück zum Hoisn folgt man dem Miesweg – ein romantischer Steig direkt am Seeufer. (Thomas Neuhold, 30.6.2017)

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