Wien – Mit sogenannten Zukunftskollegs wollen die Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW) und der Wissenschaftsfonds FWF künftig interdisziplinäre Teams von Nachwuchsforschern fördern. Für eine Pilotphase stehen 6 Mio. Euro aus Mitteln des Österreich-Fonds zur Verfügung, der aus Einnahmen durch den 55-Prozent-Steuersatz für Einkommensanteile über eine Million Euro gespeist wird, teilten ÖAW und FWF mit.

In einem Zukunftskolleg sollen mindestens drei Forscher zusammenarbeiten. Voraussetzung ist, dass sie vor kurzem ihr Doktorat abgeschlossen haben, aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen und von wenigstens zwei verschiedenen Forschungseinrichtungen kommen. Dadurch sollen Kooperation und Vernetzung in der Wissenschaft verstärkt und neue Erkenntnisse gewonnen werden, die nur durch eine fachübergreifende Herangehensweise möglich sind.

Aufstockung geplant

Angestrebt wird ein Frauenanteil von mindestens 40 Prozent, um die hohe Drop-Out-Rate von Forscherinnen beim Übergang von der Doktorats- zur PostDoc-Phase zu reduzieren. Die erste Ausschreibung von bis zu drei Zukunftskollegs soll voraussichtlich noch 2017 erfolgen. In weiterer Folge wird eine Aufstockung des Programms auf 16 Mio. Euro pro Ausschreibung angestrebt.

Für ÖAW-Präsident Anton Zeilinger stehen die Zukunftskollegs für "Pionierleistungen in der Grundlagenforschung durch fächerübergreifende Zusammenarbeit der besten jungen Köpfe in Österreich". FWF-Präsident Klement Tockner betonte, dass die "Zukunftskollegs" im Bereich der Nachwuchsförderung "eine weitere Lücke in der österreichischen Forschungslandschaft schließen". (APA, 29.6.2017)