Hongkong/Peking – Mit der Forderung nach mehr Demokratie sind am Samstag Tausende Hongkonger zu einem großen Protestmarsch aufgebrochen. Am 20. Jahrestag der Rückgabe der ehemaligen Kronkolonie an China sollte damit auch ein Zeichen gegen den zunehmenden Einfluss Pekings auf die in Teilen autonom regierte Hafenmetropole gesetzt werden.

Viele Protestierende zeigten sich entsetzt von einer in Teilen scharfen Rede, die der chinesische Präsident Xi Jinping kurz zuvor anlässlich der Rückgabefeier im Hongkonger Messezentrum gehalten hatte. Demnach müssten die Sicherheitsgesetze in der Stadt gestärkt werden. Auch solle eine "patriotische Erziehung" gefördert werden. Wer Hongkongs politische Stabilität bedrohe, überschreite damit "eine rote Linie".

Mit der Rückgabe Hongkongs seien "vergangene Erniedrigungen" beendet worden und die komplette Wiedervereinigung Chinas sei einen großen Schritt näher gerückt, sagte der Präsident nach einer weitestgehend von der Öffentlichkeit abgeschirmten Fahnenzeremonie. (APA, dpa, 1.7.2017)