Zwar nicht der Passo del Diavolo aber auch ein steiler Berg, den Autonarren lieber nicht mit dem Fahrrad queren.

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An einem Hügel im Friaul, der aufgrund seiner herausfordernden Überwindung von geprüften Insidern auf dem Fahrrad ehrfurchtsvoll Passo del Diavolo genannt wird, scheiterte Karl, der Koch aus Langenlois und ein sehr ambitionierter Radfahrer, mit Grandezza. Trotz schnittigster Kleidung musste er von seinem Rennrad absteigen und schob dieses unter leisem Schluchzen den Hügel hinauf.

Heftige Steigung

Karl führte als Erklärung die ungewöhnlich heftige Steigung von mehr als 20 Prozent, die unpassende Übersetzung seines Rennrades sowie die extrem sommerlichen Temperaturen ins Treffen. An seiner Gesamtverfassung könne es jedenfalls nicht liegen. Seine liebe Frau Barbara überwand den Hügel mühelos, allerdings mit E-Bike und ein paar Kilos weniger.

Am nächsten Tag stand ein Mittagessen am Meer auf dem Programm, beim Cavalluccio in Duino war ein Tisch reserviert, was Karl besonders freute. Mag sein, dass es Trotz war, aber Karl bestand darauf, diesen Weg mit dem Fahrrad anzutreten. Immerhin würde es tendenziell bergab gehen.

Sieg für Karl

Die anderen fuhren mit dem Auto, aber Karl war als Erster im Cavalluccio, und er hatte schon im Meer gebadet. Er war allerdings drei Stunden vor den anderen aufgebrochen. Von seiner Fahrt hatte er einen Patschen und eine Umleitung auf die Autobahn zu berichten, aber er war glücklich und hielt sich bei der Bestellung keineswegs zurück.

Den Rückweg trat Karl wieder mit dem Fahrrad an, allerdings im Bus. Den Passo del Diavolo will er nächstes Jahr noch einmal angehen. Vielleicht auch anfahren. (Michael Völker, 4.7.2017)