Im Ghostmodus sieht nur der Nutzer selbst seinen Standort auf der Snap Map.

Screenshot: red

Der Messenger Snapchat hat vor kurzem ein neues Feature eingeführt, das für Aufregung und Verwirrung sorgt. Über die neue Snap Map können Stories von Nutzern auf einer Landkarte angezeigt werden. Die User werden mit einem Comic-Avatar auf der Karte repräsentiert. In sozialen Medien und einigen Blogs wird vor der Snapmap als Schnüffeltool gewarnt, das jedem anderen Nutzer ständig den exakten Aufenthaltsort verraten soll. Das stimmt so allerdings nicht ganz.

Standort mit anderen teilen – oder auch nicht

Das neue Kartenfeature steht nach einem Update der App zur Verfügung. Um die Karte aufzurufen, muss man im Kameramodus mit zwei Fingern auf dem Display von außen nach innen ziehen. Also quasi eine umgekehrte Zoom-Geste. Die Anzeige ist sehr präzise – man sieht nicht nur ungefähr, wo sich Nutzer aufhalten, sondern kann durch Zoomen der Karte die Adresse herausfinden. So kann man auch abschätzen, wo in einem Gebäude sich jemand befindet.

Ob man den eigenen Standort teilen möchte oder nicht, kann allerdings jeder Nutzer selbst entscheiden. Es gibt drei Optionen. So kann man entweder alle Freunde oder nur ausgewählte Kontakte den Standort anzeigen lassen. Im Ghost-Modus kann niemand den eigenen Aufenthaltsort sehen. Man bestimmt also selbst, ob man auffindbar ist.

Trotzdem Vorsicht geboten

Problematisch kann das Feature dann werden, wenn man den eigenen Standort bedenkenlos freigibt und später darauf vergisst. Im harmlosesten Fall mogelt man jemanden an, wo man sich gerade befindet und fliegt dabei auf. Im schlimmsten Fall könnte man aber auch Kriminellen wie Stalkern oder Einbrechern verraten, wo man sich gerade befindet und wo man wohnt. Die Initiative Safer Internet weist allerdings auch darauf hin, dass Nutzer nicht durchgehend getrackt werden: "Ist jemand eine Stunde nicht auf Snapchat, verschwindet die Figur vom Bildschirm". Der Standort wird dann erst wieder aktualisiert, wenn man die App wieder öffnet.

Die Standortfreigabe lässt sich nachträglich entweder direkt über Snapchat (in der Snap Map-Ansicht) oder über die Ortungsdienst-Einstellungen des Smartphones zurückziehen. Bei letzterem geht man in jedem Fall auf Nummer sicher, denn dann kann Snapchat den Standort erst gar nicht abrufen. (br, 7.7.2017)