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Mit dem futuristischen Stelzenbus soll die Unesco vom Wiener Willen überzeugt werden, Weltkulturerbe zu bleiben.

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Nun ist es passiert. Die Wiener Innenstadt ist ob ihrer Hochhausambitionen von der Unesco auf die Rote Liste des gefährdeten Welterbes verbannt worden. Damit nimmt sie Platz in einem Klub, der die Altstadt von Aleppo und Nan Madol, eine Ruinenstadt in den Föderierten Staaten von Mikronesien, als Mitglieder führt. Die Listenplatzierung wirkt somit ein bisschen überspannt und weltfremd. Womöglich hat das zornmächtige Plädoyer – für eine Wien-Bestrafung – durch die nicht amtsführende FPÖ-Stadträtin Ursula Stenzel seine Wirkung getan.

Bürgermeister Michael Häupl erstarrt jedenfalls nicht in Fassungslosigkeit. Er gab die Parole aus, das Ungedachte zu denken, um die Unesco vom Wiener Willen zu überzeugen, Weltkulturerbe zu bleiben. Den Vorschlag seiner Beamten, Besserung zu signalisieren, indem die Aufnahme von Ursula Stenzel auf die Liste des Weltkulturerbes beantragt wird, scheiterte an einem Eifersuchtsanfall von Vizebürgermeister Johann Gudenus.

Gerüchteweise sei aber als Kompromissvision die Einführung von Stelzenbussen angedacht. Die Idee stammt aus China, dort jedoch hätte sich die Utopie als Betrugsfall entpuppt. Die Polizei in Peking habe den Busunternehmer verhaftet, er soll das Hirngespinst zum Zwecke des Absahnens ersonnen, also nicht ernst gemeint haben. Wien sieht darin einen Glücksfall und tritt in Kontakt mit Weltfirmen, die über nötiges Know-how verfügen, das futuristische Vehikel ehebaldigst zu realisieren. Unter Beachtung traditionsschützender Hochhausbestimmungen natürlich. (Ljubisa Tosic, 8.7.2017)