Schweißband vor dem Abflug.

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London – Rafael Nadal hat die zweite Wimbledon-Woche ohne Satzverlust erreicht. Der Weltranglisten-Zweite entschied das Duell gegen den talentierten Russen Karen Chatschanow mit 6:1, 6:4, 7:6 (7:3) für sich und steht erstmals seit 2014 wieder im Achtelfinale von Wimbledon. Deutlich mehr Mühe hat Andy Murray, der Fabio Fognini (ITA) in vier Sätzen niederrang (6:2, 4:6, 6:1, 7:5).

Nachdem Nadal eineinhalb Sätze lang der klar bessere Spieler gewesen war, kam Chatschanow, der im Halbfinale von Halle Roger Federer unterlegen war, immer besser ins Spiel. Im dritten Satz bot sich dem 21-Jährigen aus Moskau beim Stand von 6:5 und Aufschlag Nadal ein Satzball. Kurze Zeit später beendete der Spanier mit einem Servicewinner nach 2:15 Stunden die Partie.

Gänzlich zufrieden war der Spanier mit seinem Spiel nicht. "Ich habe nur die ersten eineinhalb Sätze wirklich gut gespielt. Danach war es schwieriger, weil er unglaublich gute Bälle gespielt hat", lobte der 31-Jährige allerdings auch seinen unterlegenen Kontrahenten.

Nadal ist mittlerweile bei 28 Satzgewinnen in Folge an Major-Turnieren angelangt, nachdem er die French Open ohne Satzverlust gewonnen hatte. Damit egalisierte der zweifache Wimbledon-Champion seinen persönlichen Rekord aus dem Jahr 2010.

Wesentlich anstrengender gestaltete sich der Arbeitstag für Murray, der im vierten Satz bereits mit Break zurückgelegen war und fünf Satzbälle abwehren musste. Schließlich setzte er sich doch noch in vier Sätzen durch. Nach dem Kräfte raubenden Match freute sich der topgesetzte Schotte auf das freie Wochenende. "Ich fühle mich okay. Ich habe jetzt ein paar freie Tage, die will ich nutzen um am Montag bereit zu sein." Dann wartet mit Bennoit Paire aus Frankreich die Nummer 46 der Weltrangliste.

Murray steht damit zum zehnten Mal in Folge zumindest in der Runde der letzten 16 in Wimbledon. Für selbstverständlich hielt er das nicht. "Es ist nie leicht gegen jemanden zu spielen, der jeden Schlag beherrscht und viel Power in die Schläge legt", zollte auch er seinem Gegner Respekt.

Im Achtelfinale am Montag wartet der Luxemburger Gilles Muller auf Nadal. Die Nummer 26 der Welt setzte sich gegen den Briten Aljaz Bedene in drei Sätzen durch und qualifizierte sich in Wimbledon erstmals für die Runde der letzten 16. Muller fühlt sich wohl auf Rasen, hat er doch das Vorbereitungsturnier in 's-Hertogenbosch gewonnen und in Queens die Halbfinals erreicht.

Als zweiter Top-Ten-Spieler nach Stan Wawrinka scheiterte der Japaner Kei Nishikori. Die Weltnummer 9 unterlag dem Spanier Roberto Bautista-Agut (ESP/18) in vier Sätzen.

Venus Williams erreichte bei ihrer 20. Wimbledon-Teilnahme und ihrem 75. Grand-Slam-Turnier das Achtelfinale. Die ältere Schwester der derzeit wegen einer Schwangerschaft pausierenden Serena Williams setzte sich am Freitag gegen die Japanerin Naomi Osaka mit 7:6(3), 6:4 durch. Mit 37 Jahren ist Venus Williams die älteste Tennisspielerin im Achtelfinale von Wimbledon seit Martina Navratilova im Jahr 1994. Im Kampf um den Einzug in das Viertelfinale trifft die fünffache Wimbledonsiegerin auf die Kroatin Ana Konjuh.

Ebenfalls ins Achtelfinale zogen Simona Halep (ROU-2) nach einem 6:4, 7:6(7) über Peng Shuai (CHN), Jelina Switolina (UKR-4) mit einem 6:1, 7:5 über Carina Witthöft (GER) und Johanna Konta (GBR-6) mit einem 6:4, 6:1 über Maria Sakkari (GRE) ein. Konta ist die letzte verbliebene Britin im Einzel-Bewerb. Für Victoria Asarenka geht der Siegeszug nach ihrer Babypause weiter, die Weißrussin setzte sich gegen Heather Watson (GBR) 3:6, 6:1, 6:4 durch. (APA, 7.7.2017)