Es war phasenweise ein harter Weg für Lilian Calmejane.

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Mitnichten die neue Gesamtführende.

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Station des Rousses – Der französische Radprofi Lilian Calmejane hat die achte Etappe der Tour de France gewonnen. Der 24-jährige Lokalmatador setzte sich am Samstag auf den 187,5 Kilometern von Dole zur Station des Rousses nach 4:30:29 Stunden 37 Sekunden vor dem Niederländer Robert Gesink durch. Das Favoritenfeld kam geschlossen mit 50 Sekunden Rückstand ins Ziel.

In der Gesamtwertung behielt Tourfavorit Chris Froome seine Führung. Der Titelverteidiger liegt weiterhin zwölf Sekunden vor seinem britischen Landsmann und Sky-Teamkollegen Geraint Thomas sowie 14 Sekunden vor dem Italiener Fabio Aru.

Der zähe Ausreißer Calmejane nützte die Gunst der Stunde, als die Favoriten sich gegenseitig belauerten. Auf der ersten von zwei anspruchsvollen Etappen durch das Jura-Gebirge war die Bühne frei für den 24-jährigen Tour-Debütanten.

Attacke und Krämpfe

Froome hatte auf dem äußerst schnell und hart gefahrenen Teilstück mit seinem Team Sky alles im Griff. Erneut bei Temperaturen deutlich jenseits der 30 Grad diktierte die britische Equipe das Tempo und ließ keine für die Gesamtwertung maßgeblichen Angriffe zu.

Calmejane attackierte am Montée de la Combe de Laisia, dem schwierigsten Anstieg des Tages. Dort ließ der Franzose seine Begleiter stehen, hielt mit enormem Stehvermögen und trotz zwischenzeitlicher Krämpfe seinen Verfolger Gesink in Schach und brachte seinen Vorsprung sicher ins Ziel. "Es ist unglaublich, ich habe nicht damit gerechnet", sagte Calmejane, der sich auch das Bergtrikot sicherte.

Mit einem Punkt Vorsprung vor dem bisherigen Leader Aru darf er nun das Punkte-Leiberl überstreifen. "Als ich im Finale Krämpfe bekam, entschied ich, einen Gang runterzuschalten, um die Pedale sanfter treten zu können. So habe ich noch nie zuvor gelitten", sagte der Fahrer von Direct Energie, der erst in seinem zweiten Jahr als Profi unterwegs ist.

Demare muss leiden

Nach dem Erfolg von Arnaud Démare auf der vierten Etappe war es der zweite Tagessieg eines Radprofis aus Frankreich, für Calmejane selbstredend der bisher größte Triumph seiner Laufbahn. Im Vorjahr hatte er bereits eine Etappe bei der Vuelta gewinnen können. Demare erlebte dagegen einen ganz schweren Tag. Der französische Meister, der seit Freitag mit Magen-Darm-Problemen kämpft, fiel früh zurück. Im Ziel hatte er über 37 Minuten Rückstand auf den Tagessieger. Damit riskierte der Sprinter sogar die Karenzzeit zu verfehlen.

Das war Etappe 8
Le Tour De France

Großer Sonntag

Am Sonntag wird es wirklich ernst für die Favoriten. Das Terrain im Jura hat es in sich, der neunte Abschnitt gilt als die Königsetappe der 104. Tour de France. 4600 Höhenmeter sind von den Fahrern zu überwinden. Sieben Bergwertungen stellen sich den Radprofis in den Weg, darunter drei der Sonderkategorie.

Nach dem Mont du Chat folgt eine rasende und äußerst anspruchsvolle Abfahrt über teils enge Straßen. Die wahren Kräfteverhältnisse werden sich unter Froome und Co. offenbaren. "Der Sonntag wird sehr entscheidend", glaubt Froome. Buchmann meinte: "Es wird ordentlich zur Sache gehen. Wer da vorn ist, wird auch am Ende der Tour vorn sein." (sid, APA, red – 8.7. 2017)

Ergebnisse von der Tour de France am Samstag:

8. Etappe, Dole – Station des Rousses (187,5 km):

1. Lilian Calmejane (FRA) Direct Energie 4:30:29 Std. – 2. Robert Gesink (NED) Lotto +0:37 Min. – 3. Guillaume Martin (FRA) Wanty 0:50 – 4. Nicolas Roche (IRL) BMC – 5. Roman Kreuziger (CZE) Orica – 6. Fabio Aru (ITA) Astana – 7. Michael Valgren (DEN) Astana – 8. Rafal Majka (POL) Bora – 9. Nathan Brown (USA) Cannondale – 10. Romain Hardy (FRA) Fortuneo.

Weiter: 18. Christopher Froome (GBR) Sky alle gl Zeit. – 79. Michael Gogl (AUT) Trek 16:52 – 94. Marco Haller (AUT) Katjuscha 20:56 – 154. Bernhard Eisel (AUT) Dimension Data 31:34

Gesamtwertung:

1. Christopher Froome (GBR) Sky 33:19:10 Std. – 2. Geraint Thomas (GBR) Sky +0:12 Min. – 3. Aru 0:14 – 4. Daniel Martin (IRL) Quick-Step 0:25 – 5. Richie Porte (AUS) BMC 0:39 – 6. Simon Yates (GBR) Orica-Scott 0:43 – 7. Romain Bardet (FRA) AG2R 0:47 – 8. Alberto Contador (ESP) Trek 0:52 – 9. Nairo Quintana (COL) Movistar 0:54 – 10. Rafal Majka (POL) Bora 1:01 Min.

Weiter: 120. Gogl 41:33 – 162. Eisel 53:25 – 170. Haller 56:35