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Sollten die Modellberechnungen stimmen, könnte der Kaiserpinguin bis zum Ende des Jahrhunderts nur mehr in Zoos existieren.

Foto: REUTERS/Martin Passingham

Kaiserpinguine sind bekannt dafür, selbst mit den widrigsten antarktischen Wintern fertig zu werden. Doch den Folgen des Klimawandels haben sie kaum etwas entgegen zu setzen. Eine aktuelle Studie kommt nun zu dem Schluss, dass die größte Pinguinart der Erde womöglich bis zum Ende des Jahrhunderts ausgestorben sein könnte.

Schrumpfende Bestände

Bereits frühere Untersuchungen konnten zeigen, dass die steigenden Temperaturen der Luft und der Meere und die damit verbundene Abschmelzung von Ozeaneis, den Pinguinen heftig zusetzen werden. Die Bestände könnten in den nächsten 80 Jahren um bis zu 19 Prozent einbrechen, errechneten 2014 Biologen um Stephanie Jenouvrier von der Woods Hole Oceanographic Institution (WHOI) in Massachusetts.

Das Team um Stephanie Jenouvrier entwickelte nun ein neues Modell zur Analyse der Zukunftschancen von Kaiserpinguinen und bezog dabei auch deren Migrationsverhalten unter dem Druck des Klimawandels mit ein. Dabei untersuchten die Forscher unter anderem auf Basis von Satellitenaufnahmen, wie weit einzelne Tiere fortwandern und welche Kriterien dabei eine Rolle spielen.

Tiefer Fall nach 2050

Die im Fachjournal "Biological Conservation" präsentierten Resultate sind wenig ermutigend: Das Modell sagt voraus, dass die Kaiserpinguin-Populationen für die kommenden zwei Jahrzehnte zwar stabil bleiben oder sogar leicht anwachsen dürften, weil die Vögel in Gegenden umsiedeln, die für sie bessere Bedingungen bereitstellen.

Nach 2050 werden die Bestände laut der Prognose allerdings einbrechen und in den folgenden Jahrzehnten weiter sinken, weil sich ihr angestammter Lebensraum zu sehr verändern wird. Bis zum Jahr 2100 könnte der Kaiserpinguin dann in freier Wildbahn völlig verschwunden sein. (red, 10.7.2017)