Es wird seltsamer und seltsamer bei den Grünen. Zuerst führte die glorreiche Einrichtung der Basisdemokratie bei der Abstimmung über Listenplätze für die NR-Wahl dazu, dass Peter Pilz wohl mit einer spalterischen eigenen Liste antreten wird. Nun wird aus Kärnten folgendes Kuriosum bekannt: Bei der Wahl der Kandidaten für die Liste der Grünen für die Kärntner Landtagswahlen 2018 wurde die bisherige Listenführerin hinausgebissen. So weit, so grüne Folklore. Gleichzeitig wurde aber bekannt, dass bei der Wahl einige frisch angeworbene Asylwerber beziehungsweise Asylberechtigte mitgestimmt hätten.

Das Grünspezifische dabei: Das war statutenkonform.

Ab hier beginnt die Welt der Gerüchte. Angeblich sollen die Neugrünen nicht Deutsch gekonnt haben, weshalb man ihnen auf Englisch zu verstehen gegeben habe, wie sie zu wählen hätten. Das ist so basisdemokratisch, basisdemokratischer geht's gar nicht.

Ob dieses Detail nun stimmt oder nicht – die Tatsache, dass zusammengefangte Asylwerber, deren Kenntnis der grünen Landespolitik vermutlich bescheiden ist, statutengerecht über die Richtung der Kärntner Grünen mitentscheiden dürfen, kommt einem politischen Harakiri mit Anlauf ziemlich nahe.

Der Einsatz der Grünen für Asylwerber in Ehren, aber das sind uralte Hinterzimmertricks, wie sie sich die Establishment-Parteien nicht trauen. (Hans Rauscher, 10.7.2017)