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Nicht alle sind stolz auf Pakistans Premier Nawaz Sharif. Manche fragen sich stattdessen, woher sein Vermögen kommt.

Foto: AP / Anjum Naveed

Islamabad – Der Druck auf den pakistanischen Ministerpräsidenten Nawaz Sharif im Panama-Gate-Fall wächst. In der Nacht auf Dienstag wurde ein mehr als 250 Seiten langer Bericht einer Untersuchungskommission öffentlich, der "eklatante Lücken" in den Nachweisen zum Vermögen der Sharif-Familie sieht. Politische Gegner verlangten Dienstagfrüh erneut Sharifs Rücktritt.

Medien hatten 2016 Details über gut 200.000 Briefkastenfirmen der panamaischen Kanzlei Mossack Fonseca veröffentlicht, in denen Politiker, Prominente und Sportler ihr Vermögen geparkt haben sollen. Die Veröffentlichung führte zu weltweiten Ermittlungen und zu einer Debatte über Steueroasen und Geldwäsche.

Amtsenthebung möglich

In den Dokumenten tauchten auch die Namen von Kindern des pakistanischen Regierungschefs auf, nicht aber sein eigener. Sharif kann des Amtes enthoben werden, falls sich herausstellt, dass er Vermögen verborgen hat.

Seit April hatten sechs Ermittler unter anderem vom pakistanischen Kriminalamt und von Geheimdiensten Sharif und Mitglieder seiner Familie verhört und versucht herauszufinden, wie die Familie mehrere teure Wohnungen in London finanziert hat. Sie empfahlen dem Obersten Gericht nun weitere Ermittlungen gegen den Ministerpräsidenten, der gehofft hatte, nach Abschluss der Untersuchung aus dem Schneider zu sein. Sharifs Familienmitgliedern, unter anderem seinen Kindern, warfen die Ermittler vor, gefälschte Dokumente vorgelegt zu haben. (APA, 11.7.2017)