Schaukelpferd "Hippomobil", Entwurf: Tone Fink; Herstellung Tischlerei Künzler.

Foto: Arno Gisinger

Es gibt eine Menge triftiger Gründe, den Bregenzerwald zu besuchen. Einer davon ist der "Werkraum Bregenzerwald", der seit 2013 im Werkraumhaus in Andelsbuch untergebracht ist. Dieses hat kein Geringerer als der Schweizer Architekt Peter Zumthor entworfen, einst selbst Jurymitglied des vom Werkraum veranstalteten Wettbewerbs "Handwerk + Form", der im "Wald" (wie die Vorarlberger den Bregenzerwald nennen) seit 1991 über die Bühne geht.

Da in diesen 26 Jahren eine Menge Wasser die Bregenzer Ach’ hinuntergeflossen ist, dachte man sich (zu Recht), es wäre Zeit, das "Archiv der Formen" vor den Vorhang dieser Bühne zu holen. Aus insgesamt 632 Einreichungen bis 2015 kann man nun erstmals ein Drittel der Entwürfe wiedersehen und studieren. Die Auswahl umfasst Produkte, die sich erfolgreich am Markt bewährt haben, aber auch manche, die bis heute ihr Dasein als Prototyp fristen, deswegen aber nicht weniger interessant sind. Zu sehen gibt es Möbel ebenso wie Objekte aus dem Haushalt und Bekeidung.

Wie viele Institutionen und Unternehmen hat sich auch die Initiative im Bregenzerwald der Verbindung von Tradition und Innovation verschrieben. Hier wird allerdings auf besonders gelungene Art klar, was ein Produkt formt, wie sich ein Entwurfsprozess gestaltet und welch große Rolle die Geschichte und die Menschen jener Gegend spielen, in dem dies stattfindet, ohne dass diese die Augen davor verschließen, was hinter ihrem "Wald" passiert. (Michael Hausenblas, RONDO, 2.8.2017)