Katharina Seiser, Ekkehard Lughofer, Gerhard Zoubek
30 Minuten Gemüseküche

Brandstätter-Verlag 2017
176 Seiten, 24,90 Euro

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Ein gutes Kochbuch erkennt man daran, dass die Rezepte auch im Alltag funktionieren.

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Es ist gar keine Frage, dass die Food-Journalistin Katharina Seiser ihr Fach wirklich beherrscht. Sie schreibt Kochbücher am laufenden Band, könnte man sagen. Insgesamt hat sie acht Titel im Rennen, fünf davon sind der vegetarischen und veganen Küche gewidmet. Eine Zeitlang legte sie die Rezeptauswahl geografisch an. Sie war auf der Suche nach den vegetarischen Wurzeln in der österreichischen Küche, dann schaute sie italienischen und türkischen Köchen über die Schulter. Denn Tatsache ist: In südlichen Ländern wird traditionellerweise viel mehr mit Gemüse gekocht als in hiesigen Breiten.

Doch Katharina Seiser hat auch ein offenes Ohr für ihre Leser. Wer Gemüse kocht, weiß: Das Waschen, Schälen, Schnippeln und Zubereiten ist aufwendiger und zeitintensiver, als sich schnell ein Stück Fleisch in der Pfanne abzubraten. Und genau dieses Argument hält viele von der Gemüseküche ab. Das muss kein Grund sein, sagt Seiser. "30 Minuten Gemüseküche" ist ihr allerneuestes Kochbuch, das sie zusammen mit den Gemüsebauern vom Adamah-Biohof herausgegeben hat.

Alltagstaugliche Nachhilfe

Gemüseneueinsteiger bekommen gleich auf den ersten Seiten eine Nachhilfestunde: "Zucchini: je kleiner, umso zarter", "Sauerkraut: muss nicht gewaschen werden", oder "Topinambur: nicht wegzudiskutierende blähende Wirkung".

Doch an sich geht es um die Rezepte. Die wichtigste Nachricht: Sie funktionieren und sind ohne Schnörkel tatsächlich alltagstauglich. Karfiol kommt groß raus, Kartoffeln werden mit Mayosauce aufgepeppt, und mit Joghurt werden Prinzessbohnen zu einer Hauptspeise. De facto wird Fleisch einfach oft durch pflanzliches Eiweiß ersetzt. Alles klingt appetitlich, das Wasser läuft einem im Mund zusammen: Auch deshalb, weil das Buch so schön gestaltet ist – es verführt förmlich zum Gemüsekochen. (Karin Pollack, 17.7.2017)