Rolls-Royce stellt von 29. Juli bis 2. August, bei Bonhams in der Bond Street in London, "The Great Eight Phantoms" aus. Darunter ist auch der gelbe Phantom V von John Lennon, mit dem Rolls-Royce das 50-jährige Jubiläum von "Sgt. Pepper's Lonley Hearts Club Band" feiert.
Der Phantom gehört dem Royal British Columbia Museum in Canada, darf aber nach Ansicht von Rolls-Royce nicht bei der Aufstellung der acht wichtigsten Phantom fehlen. Grund dafür ist nicht nur der ehemalige Besitzer, sondern auch sein ausgefallener Geschmack.
Rolls-Royce musste den Phantom gröber umbauen, damit er John Lennons Bedürfnissen entsprach. So flog hinten etwa die Rücksitzbank raus. Stattdessen gibt es jetzt ein Doppelbett, einen Kühlschrank und einen Fernseher. Keine Ahnung, welche Filme sich der Ober-Beatle dort angeschaut hat. Aber man kann sich vorstellen, dass zum kalten äh Wasser aus dem Kühlschrank auch Bewusstsein-Erweiterndes gereicht wurde.
Die Farben mussten übrigens nicht die Spezialisten von Rolls-Royce auftragen, das blieb ihnen erspart. Die Lackierung machte 1967, kurz nach dem Ende der Aufnahmen zu "Sgt. Pepper's Lonley Hearts Club Band", JP Fallon.
Bei Rolls-Royce verweist man gerne auf die Details der Zeichnungen und will die Lackierung nicht nur als "psychedelisch" verstehen.
Lennon ließ die Emily bis 1969 angeblich regelmäßig an die Luft, auch wenn er eh einen zweiten Phantom hatte, der weiß und "slightly less conspicuous", wie Rolls-Royce sagt, also dezent weniger auffällig war. Mit diesem Pfeffer-Phantom holte er 1965 – also noch vor der argen Lackierung – seinen Ritterorden ab, und mit diesem Phantom brachte er ihn aus Protest, 1969, wieder zurück.
Und noch mehr hat die Emily zu erzählen: Denn später, in den 1970ern, fuhren damit die Stones und Bob Dylan. Aber das sollten Sie sich am besten Ende Juli bei Bonhmas direkt erzählen lassen. New Bond Street. London. Kann man eh nicht verfehlen. (Guido Gluschitsch, 13.7.2017)