Will mit eigener Liste antreten: Salzburgs Ex-FPÖ-Landesrat Schnell.

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Salzburg – Der ehemalige Salzburger FPÖ-Obmann Karl Schnell will es nach seinem Rauswurf bei den Freiheitlichen noch einmal wissen. Er wird bei der Nationalratswahl mit seiner "Freien Partei Österreich" (FPS) bundesweit in allen Wahlbezirken antreten. Im Gespräch mit dem STANDARD sagt Schnell: "Das ist zu 99,9 Prozent fix. Es ist relativ rasch gekommen. Wir haben wenig Zeit."

Die dafür nötigen drei Unterschriften von Parlamentariern hat Schnell bereits zusammen. Zwei Abgeordnete sind seit der Abspaltung von den Freiheitlichen bereits bei der FPS: Rupert Doppler und Gerhard Schmidt. Die dritte Unterschrift sichert Team-Stronach-Mandatar Christoph Hagen. Laut Schnell hätte er auch acht Unterschriften bekommen, es seien aber nur drei notwendig.

Frank Stronach habe ihn kontaktiert, nachdem dieser den Entschluss gefasst hatte, aus der Politik auszusteigen, sagt Schnell. "Er hat gesagt, er würde die Unterschriften seiner Abgeordneten zur Verfügung stellen, weil ich einer bin, den Österreich braucht."

Lugar not amused

Ob Schnell seine Liste als Spitzenkandidat anführen wird, ließ er offen. Es sei ohne weiteres möglich, dass das jemand anders übernimmt. "Wir schauen, dass wir bis 10. August alles unter Dach und Fach haben." Er habe viele Unterstützer aus allen Bundesländern, versichert Schnell. "Viele Leute haben angerufen, die Politik machen wollen wie der Charly Schnell: unbestechlich, gerade und mit Hausverstand im Interesse der Bürger."

Der Klubchef des Teams Stronach, Robert Lugar, sagt im STANDARD-Gespräch, er habe gewusst, dass Hagen für Schnells Liste unterschreibt, aber: "Ich habe das nicht gut gefunden und auch nicht unterstützt – und er hat es trotzdem gemacht." Lugar selbst will "demnächst" bekanntgeben, ob er mit eigener Liste kandidiert, denn der Stronach-Mann möchte unbedingt Abgeordneter bleiben. Am Donnerstag hat FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache Lugar jedenfalls zu einem "sympathischen" Burschen erklärt. (Stefanie Ruep, Nina Weißensteiner, 14.7.2017)