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Raul Castro sieht einen Rückschlag in den Beziehungen mit den USA.

Foto: ap / cubillos

Havanna – Kubas Präsident Raul Castro hat nach den jüngsten US-Reise- und Handelsbeschränkungen den Ton gegenüber Washington verschärft. Die harte Haltung von US-Präsident Donald Trump sei ein "Rückschlag" für die Beziehungen Kubas mit den USA, warnte Castro am Freitag in einer vom Fernsehen übertragenen Rede vor dem Parlament in Havanna.

Er warf Trump vor, zur "feindseligen Rhetorik" aus der Ära des Kalten Kriegs zurückzukehren. Trump hatte Mitte Juni die Rücknahme von Lockerungen bei den Reise- und Handelsbeschränkungen mit dem Karibikstaat verkündet, die unter seinem Vorgänger Barack Obama eingeführt worden waren. Trump bezeichnete die kubanische Regierung als ein "grausames und brutales Regime" und erklärte, Fortschritte in den bilateralen Beziehungen hingen künftig von Konzessionen Havannas bei den Menschenrechten ab.

Der kubanische Staatschef sagte dazu, Kuba brauche keine "Lektionen von den Vereinigten Staaten oder anderen". Gleichzeitig aber bekräftigte er die Bereitschaft, den Dialog "auf der Basis der Gleichberechtigung" fortzusetzen.

Trumps Vorgänger Obama hatte ab Ende 2014 eine Politik der Annäherung an den Karibikstaat betrieben. Am 20. Juli 2015 eröffnete Kuba erstmals seit rund einem halben Jahrhundert wieder seine Botschaft in Washington. (APA, AFP, 15.7.2017)