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Wien – FPÖ, ÖVP und Neos haben am Montag weiter Kritik an der Beschränkung der Gastronomie auf Wiener Märkten geübt. So befürchtet etwa die FPÖ, dass die neue Regelung die "ohnedies astronomischen Ablösen" für die verbleibenden Gastrostände in die Höhe treiben wird, wie der Mariahilfer FPÖ-Klubobmann Leo Kohlbauer in einer Aussendung festhielt.

Keine Bewirtung in Delikatessenläden

Auch die Neos warnten erneut vor den Auswirkungen der seit 1. Juli gültigen Regelung, die es neuen Gemüse- oder Delikatessenläden nicht mehr erlaubt, Essen oder Getränke an bis zu acht Sitzplätzen zu servieren. "Es bleibt zu hoffen, dass die heutige Ankündigung von (SPÖ-Stadträtin, Anm.) Ulli Sima, sich die Sache genau anzuschauen und mit allen zu reden, keine leere Floskel war", sagte Markus Ornig, Wirtschaftssprecher der Wiener Neos.

"Marktstandler in ihrer Existenz bedroht"

"Zunächst massive Einschränkungen zu beschließen und erst dann zu verlautbaren, dass man sich eh alles noch anschaue, ist mehr als befremdlich", meinte der Wiener ÖVP-Obmann Gernot Blümel. Die Neuregelung gehe jedenfalls "vollkommen an den Bedürfnissen der Besucher sowie der Marktstandler vorbei", kritisierte er. Abgesehen davon, dass Marktstandler dadurch in ihrer Existenz bedroht würden, seien Märkte "Oasen des urbanen Lebensgefühls in unserer Stadt", sagte Blümel in einer Aussendung. "Genau hier muss es darum gehen, den Menschen Möglichkeiten des Verweilens zu bieten, statt Hektik zu fördern."

Umfragemehrheit gegen Neuregelung

Keine Freude mit der Neuerung haben auch die Leser des Gourmetmagazins "Falstaff": In einer Onlineumfrage mit rund 500 Teilnehmern sprachen sich 80 Prozent gegen die "genussfeindliche Verordnung" aus. (APA, 17.7.2017)