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Tyrannosaurus rex und andere große Theropoden dürften wohl keine schnellen Läufer gewesen sein. Das hätten ihre Knochen vermutlich gar nicht ausgehalten, meinen britische Wissenschafter.

Foto: AP/Elaine Thompson

Manchester – Die berühmte Verfolgungsjagd in Jurassic Park aus dem Jahr 1993, bei der Jeff Goldblum im Jeep einem hinter ihm her sprintenden T. rex gerade so entkommt, ist vermutlich wissenschaftlicher Humbug. Britische Forscher haben nun errechnet, dass Tyrannosaurus rex aufgrund seines enormen Gewichts zu einem schnellen Lauf in Wahrheit wohl gar nicht fähig war.

Das Team um William Sellers von der University of Manchester hat die biomechanischen Gegebenheiten beim bekanntesten aller Dinosaurier genauer unter die Lupe genommen und im Computers nachgestellt. Das nun im Fachblatt "PeerJ" präsentierte Ergebnis lässt vermuten, dass die Knochen des T. rex einen Sprint nicht ausgehalten hätten.

Video: Simulationen legen nahe, dass T. rex eher gemächlich unterwegs war.
University of Manchester

Dies steht im Widerspruch zu früheren biomechanischen Untersuchungen, die in einigen Fällen zu dem Schluss gekommen waren, dass T. rex bis zu 45 Kilometer pro Stunde schnell laufen konnte. Hätte der bis zu sieben Tonnen schwere Fleischfresser das tatsächlich versucht, dann hätte er sich wohl die Beine gebrochen, meint Sellers.

Belastete Knochen

"Unsere Analyse, für die wir zwei unterschiedliche Techniken kombiniert haben, demonstriert, dass eine laufende Fortbewegungsart bei Tyrannosaurus rex und vergleichbar großen zweibeinigen Raubsauriern die Knochen zu sehr belastet hätte", sagt der Wissenschafter.

Das Ergebnis lässt freilich auch die Jagdmethode von T. rex in neuem Licht erscheinen. Ob er seinen Opfern hinterher hetzte, wie von einigen Paläontologen bisher angenommen wurde, scheint damit eher fraglich. Vielleicht war der kreidezeitliche Räuber ja doch mehr Aasfresser als Beutegreifer. (tberg, 19.7.2017)