Kiew/Donezk – Trotz mehrerer Anläufe für eine Waffenruhe sind im ostukrainischen Kriegsgebiet bei Kämpfen mindestens neun Soldaten getötet worden. Fünf weitere seien verletzt worden, sagte Armeesprecher Andrej Lyssenko am Donnerstag in Kiew. Sechs der Opfer seien bei einer Minenexplosion umgekommen.

Die von Russland unterstützten Aufständischen hätten in der Nacht das Feuer mit schwerer Artillerie und Panzern eröffnet. Bereits am Vortag waren zwei Regierungssoldaten getötet und vier verwundet worden.

Die von Moskau unterstützen Aufständischen warfen ihrerseits den Regierungstruppen den Beschuss der westlichen Vorstadt von Donezk vor. Ein Kämpfer sei dabei getötet, mindestens drei Zivilisten seien verletzt worden, sagte Separatistensprecher Eduard Bassurin.

Friedensplan nicht umgesetzt

Ende Juni hatten die Konfliktparteien einen neuen Anlauf für eine dauerhafte Waffenruhe im Donbass unternommen. Ein international vermittelter Friedensplan wurde bisher nicht umgesetzt. Nach Angaben der Vereinten Nationen wurden seit April 2014 mehr als 10.000 Menschen getötet.

Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) hatte zuvor von einem möglichen Telefonat der deutschen Kanzlerin Angela Merkel mit den Präsidenten Frankreichs, Russlands und der Ukraine am 24. Juli berichtet. Der Kreml bestätigte das Datum zunächst nicht. (APA, 20.7.2017)